Braunschweig. Noch unbekannt, aber schon preisgekrönt: der Andrang vor den Türen des Staatstheaters war groß, das Haus bis hoch zum dritten Rang gefüllt. Die Zuschauer wollten nur eines sehen, die jungen Menschen, die das Klavierspielen schon beherrschten wie die ganz Großen.
Sie sind zwischen 7 und 18 Jahre alt – so einige in diesem Alter können vermutlich mit Namen wie Schumann, Haydn oder Mendelssohn Bartholdy nicht viel anfangen. Als die Sieger des 61. internationalen Grotrian-Steinweg-Klavierspielwettbewerbs so virtuos, selbstbewusst und gefühlvoll in die Tasten griffen, konnte man sich vorstellen, wie viel Arbeit und blühende Leidenschaft in den Kindern stecken muss. Das Abschluss-Konzert des Wettbewerbs sollte das krönende Finale einer dreitägigen Sichtung der jungen Talente darstellen – die zwölf Gewinner der unterschiedlichen Altersgruppen standen fest.
Wer von den Jung-Pianisten wird in der Zukunft wohl auf den Bühnen dieser Welt zuhause sein? "Es kann sein, dass der eine oder andere mal seinen Lebensunterhalt mit dem Musizieren bestreiten wird", so Burkhard Stein, Geschäftsführer Grotrian Steinweg. Falls einer der Namen auf den Welt-Rang-Listen auftaucht: seine Karriere könnte auf der Bühne des Braunschweiger Staatstheaters seinen Anfang genommen haben.
Die Sieger
Sieger der Altersgruppe bis 8 Jahre: Jiarui Zhang, China, und Andrew Gu, USA. Sieger der Altersgruppe 9 bis 19 Jahre: Monan Jülch, Bonn, Had-Wei Lin, Taiwan. Sieger der Altersgruppe 11 bis 12 Jahre: Zhong Fang, China, Florian Albrecht, Buchholz. und Claudia Peter, Althengstett. Sieger der Altersgruppe 13 bis 14 Jahre: Tzu-Chia Huang, Taiwan, und Minha Marie Yeo, Münster. Sieger der Altersgruppe 15 bis 16 Jahre: Emanuel Ratiu, Hannover. Sieger der Altersgruppe 17 bis 18 Jahre: Alexander Breitenbach, Siegen, und Markus Schirmer, Altdorf.
Der 1954 ins Leben gerufene Grotrian-Steinweg-Klavierspielwettbewerb ist heute ein international bekannter und beachteter Wettbewerb. Teilnehmer aus den USA, Asien, Russland und ganz Westeuropa stellen sich dem Vergleich und nutzen den Wettbewerb als zusätzliche Reputation in ihrer pianistischen Vita.