Braunschweig. Ganze drei T age lang nahmen Fachexperten nicht nur die Räumlichkeiten, sondern auch komplexe Abläufe und einzelne Prozessschritte unter die Lupe. Diese waren vorab bereits schriftlich abgefragt und geprüft worden.
Alexander Leinweber, Leitung Betriebsorganisation Zentrale Sterilgutversorgungsabteilung (ZSVA), erklärt: „Die ZSVA ist eine Fachabteilung, die wiederverwendbare Medizinprodukte aufbereitet. Das beinhaltet Produkte aus den Ambulanzen und Stationen, aber größtenteils Instrumente aus dem Operationsbereich. Die Aufbereitung ist gesetzlich sehr streng geregelt.“ Gerade deshalb freut sich der Ärztliche Direktor Dr. Thomas Bartkiewicz über die erfolgreiche Qualitätsprüfung: „Diese Zertifizierung ist ein wichtiges Signal nach außen.“ Pflegedirektor Christian Faßmann-Heins, der das Personal der ZSVA verantwortet, ergänzt: „Das Prädikat ist auch eine Auszeichnung für die tolle Arbeit unserer Mitarbeitenden.“
Aufwendig bei der Zertifizierung war nicht nur die Genauigkeit bei der Prüfung der vielfältigen Prozesse, sondern auch das Ausmaß der zu prüfenden Bereiche. Leinweber erklärt: „Es geht bei der Zertifizierung nicht nur um die Prozesse der ZSVA, sondern auch um zahlreiche Schnittstellen. Dazu zählen beispielsweise der Einkauf, die Medizintechnik, die Technik, die Apotheke und weitere Bereiche des Klinikums.“
Die ZSVA des Klinikums Braunschweig wird seit dem Jahr 2016 zertifiziert.
Kurzinfo:
Nach der Anwendung im OP oder in einer Fachabteilung gelangen die wiederverwendbaren Medizinprodukte – Instrumente oder Geräte – in die ZSVA. Nach der Reinigung und Desinfektion erfolgt die Kontrolle auf Sauberkeit und Unversehrtheit sowie die Pflege und Verpackung der Medizinprodukte durch fachkundige Hand. Anschließend werden die Medizinprodukte einer Dampfsterilisation bei 134°C oder H2O2-Plasma-Sterilisation unterzogen. Erst wenn die strenge Qualitätskontrolle bestanden ist und alle Parameter der validierten Prozesse erfüllt sind, erfolgt die Freigabe und damit die erneute Bereitstellung der Medizinprodukte. Jeder relevante Arbeitsschritt wird dabei mit Hilfe eines EDV-Systems dokumentiert und somit eine Rückverfolgbarkeit gesichert. Ein kompletter Zyklus dauert mehrere Stunden.