Braunschweig. Das Ziel fest im Blick - beim Weg dorthin jedoch flexibel: Das Ende der Kohleverbrennung in Braunschweig ist absehbar. Nach wie vor verfolgt BS Energy drei mögliche Varianten für eine zukünftige Energieerzeugung. Jetzt veröffentlicht das Gewerbeaufsichtsamt (GAA) die zur Vorprüfung eingereichten Unterlagen für alternative Anlagen am Standort Mitte.
Außerdem wurden Gespräche mit Grundstückseigentümern an einer möglichen Abwärmetrasse von Salzgitter nach Braunschweig aufgenommen.
GAA prüft mögliche Umbaumaßnahmen am Standort Mitte
Um Strom und Wärme ohne Kohle zu erzeugen muss geprüft werden, ob neue Anlagen auf dem Gelände des Heizkraftwerk Mitte an der Hamburger Straße erbaut werden können und genehmigungsfähig sind. Zu diesem Zweck hat BS Energy einen Antrag auf Genehmigungsvorbescheid beim GAA eingereicht.
Hierin wird ein umfangreicher Umbau des Heizkraftwerkes-Mitte beantragt, bei dem das bestehende Kohle-Kraftwerk durch ein Biomasse-Heizkraftwerk mit Hauptbrennstoff Altholz und dazugehörigem Brennstofflager und durch ein Gasturbinen-Heizkraftwerk ersetzt wird. Ergänzend dazu wird auch der Umbau der Spitzenlastkessel zur Sicherstellung der Versorgungssicherheit beantragt. Der Antrag liegt vom 4. Juli bis 3. August für alle Interessierten in den Räumlichkeiten des GAA sowie in der Abteilung Umweltschutz, Umweltplanung der Stadt Braunschweig aus und ist im Internet auf der Home Page des Gewerbeaufsichtsamtes einsehbar.
Abwärmetrasse: Gespräche mit Grundstückseigentümern
Zwei Varianten sehen eine Abwärmetrasse von der Stahlproduktion der Salzgitter AG nach Braunschweig vor. Um einen optimalen Trassenverlauf zu finden, wurden in den vergangenen Wochen zahlreiche Varianten betrachtet. Nun finden Gespräche mit Grundstückseigentümern entlang der möglichen Trassen statt. Da es sich hauptsächlich um landwirtschaftlich genutzte Flächen handelt, ist BS Energy auch in Gesprächen mit dem Landesbauernverband (Landvolk Niedersachsen). Die derzeitige Planung sieht vor, dass die Leitung vorwiegend (außer z.B. an Brücken) unterirdisch verlaufen würde. Ziel ist es, einen Routenverlauf zu finden, der möglichst geringe Umweltauswirkungen hat. Gleiches gilt für die Auswahl von Technologien und Verfahren bei der Verlegung der Abwärmeleitung, die in der Weststadt auf dem Gelände des bestehenden Heizwerks West an das bestehende Netz angeschlossen werden würde.
Grünes Licht vom GAA ist ebenso Voraussetzung für die Entscheidung zur zukünftigen Erzeugungsstrategie, wie eine Einigung mit Grundstückseigentümern an einer möglichen Abwärmetrasse. Noch in diesem Jahr werden die Planungen für alle Varianten abgeschlossen sein, damit im Anschluss eine Entscheidung getroffen werden kann.
Hintergrund:
Bis 2022 wird BS Energy seine Strom- und Wärmeerzeugung grundlegend verändern. Herzstück bleibt die bestehende Gas- und Dampfturbinen-Anlage am Heizkraftwerk Mitte an der Hamburger Straße. Gemeinsam mit dem bestehenden Fernwärmenetz und den Wärmespeichern am Standort Mitte, bildet es einen idealen Ausgangspunkt für eine moderne Erzeugung. Die drei Varianten, die derzeit geprüft werden, sind sinnvolle Ergänzungen. Es sind Kombinationen aus der ressourcenschonenden Abwärmenutzung aus der Stahlproduktion der Salzgitter AG, einem Biomasse-Heizkraftwerk mit dem Hauptbrennstoff Altholz und einem hocheffektiven und flexiblen Gasturbinen-Heizkraftwerk. Alle Möglichkeiten führen dazu, dass die Emissionen von Kohlendioxid (CO2), Stickstoffoxiden (NOx) und Schwefeloxiden (SOx) deutlich sinken.
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Im Kundenzentrum am Bohlweg wird in den kommenden Wochen einiges zu sehen sein. Foto: BSENERGY
Im Kundenzentrum am Bohlweg wird in den kommenden Wochen einiges zu sehen sein. Foto: BSENERGY
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