Braunschweig. "Lichtkunst und kuratorisches Handeln" lautet der Titel eines Kolloqiums, das die Hochschule der Bildenden Künste Saar und die Stadt Braunschweig in Zusammenarbeit mit der Hochschule für Bildende Künste Braunschweig am 25. und 26. Oktober in Braunschweig veranstalten.
Es handelt sich um das LIFA-Kolloquium VI des künstlerischen Zusammenschlusses "Light in Fine Arts". Veranstaltungsort ist die HBK Braunschweig, Johannes-Selenka-Platz 1, der Eintritt ist frei. Beginn: Donnerstag, 25. Oktober, um 15 Uhr in der Aula der HBK unter der Moderation von Dr. Anja Hesse, Dezernentin für Kultur und Wissenschaft. Anmeldung unter: kulturundwissenschaft@braunschweig.de. Das komplette Programm im Anhang.
Braunschweig bietet sich als Tagungsort an, weil hier seit 2000 in unregelmäßigen Abständen der Lichtparcours Braunschweig zeitgenössische Positionen internationaler Lichtkunst präsentiert. Für 2020 ist der 5. Lichtparcours geplant, für welchen das Kolloquium gewissermaßen den Auftakt für die kuratorische Arbeit darstellt.
Light in Fine Arts (LIFA) ist ein Zusammenschluss von Künstlerinnen und Künstlern, die Licht als wesentliches Material ihrer künstlerischen Arbeit verstehen, und Kunsthistorikerinnen und –historikern sowie Kuratorinnen und Kuratoren, die auf diesem Feld arbeiten. Ziel von LIFA ist es, ein Archiv der Lichtkunst aufzubauen sowie den Austausch zu relevanten Inhalten im Kontext von Lichtkunst zu ermöglichen. Seit 2014 werden von Kunsthochschulen und Hochschulen regelmäßig entsprechende Kolloquien ausgerichtet. Initiatoren von LIFA sind Daniel Hausig, Professor für Licht/Intermedia an der Hochschule der Bildenden Künste Saar und Michael Schwarz, em. Professor für Neuere Kunstgeschichte an der Hochschule für Bildende Künste Braunschweig. Die LIFA-Kolloquien bieten nicht nur Gelegenheit des Austausches, sie behandeln in der Regel stets ein spezifisches Thema. Das Thema des diesjährigen Kolloquiums Lichtkunst und kuratorisches Handeln ist hochaktuell, so gibt es seit einiger Zeit einen lebhaften Diskurs über einen Paradigmenwechsel im Kunstbetrieb. "Kunst ist ein Vereinbarungsbegriff (Werner Hofmann). In einem anhaltenden Prozess von Rede und Gegenrede vereinbaren sich Kritiker, Galeristen, Kuratoren, Sammler und Kunsthistoriker über die Qualität zeitgenössischer Positionen. Während dieses Zusammenspiel früher einigermaßen austariert war, hat es sich in den letzten Jahren stark in Richtung finanzmächtiger Sammler verschoben. Und neue Mitspieler sind hinzugekommen. Auch durch die zunehmende Zahl an Projekten, Festivals, Ausstellungen und Publikationen zum Thema Lichtkunst ist das Feld künstlerischer Positionen längst unübersichtlich geworden.
Diesem Phänomen geht das Kolloquium nach – ebenso, vom wem oder von welchen Institutionen internationale Lichtfestivals initiiert, durchgeführt und finanziert werden," so Michael Schwarz, einer der Initiatoren des sechsten LIFA-Kolloquiums. Die zentralen Fragestellungen des diesjährigen Treffens sind daher: Wer entscheidet eigentlich über die Qualität von Lichtkunst? Lässt sich auf dem Feld der Lichtkunst eine zunehmende Dominanz der Kuratoreninnen und Kuratoren ausmachen? Wo liegen die konzeptionellen, ästhetischen, ökonomischen, ökologischen, sozialen und politischen Maßstäbe für kuratorisches Handeln?
mehr News aus Braunschweig