Braunschweig. Die Hochschule für Bildende Künste Braunschweig begrüßt am Mittwoch den 31. Mai um 19 Uhr Rolf Bier – Professor, bildender Künstler und Dichter, mit einer Leidenschaft für kryptisch-metaphorische „Tourniere“. Neben dem Abschluss in Kunst besitzt er auch einen in Linguistik und Literaturwissenschaften der TU Braunschweig.
Diese Vielfältigkeit widerspiegelt einen gewissen Paradigmenwechsel (oder –wiederbelebung), der sich in der heutigen Kunstszene abspielt; es soll ja kein Zufall sein, dass die letzten drei Biennale di Venezia Künstler prämierten, die auch „mal was anderes“ machen – Tino Sehgal als Volkswirtschaftler, Adrian Piper als Philosophin und Franz Erhard Walther als ausgezeichneter Professor glänzender Künstlergenerationen… Vor uns haben wir also eine komplexe Persönlichkeit: einen leidenschaftlichen „Dirigenten“, der unterschiedlichste intuitive Zustände lyrisch formuliert. Zusammengefasst handelt es sich um eine Abfolge raffinierter und sorgfältig kalkulierter Spiele, die Alltags-Mysterien in pure Negation (oder Negatität) verwandeln. Die Verzweiflung und Unfähigkeit, den Lebenssinn und -inhalt anders als durch Parodie zu beleben, werden zum Urstoff eines konzeptuellen Tanzes der verborgenen Geheimnisse der conditio humana. Kritiker zogen Parallelen zwischen Rolf Bier und Samuel Beckett. Jedoch kalligraphiert Bier die beckettiane Angst in Stein, Holz, Gewebe und Geste. Eine Vortäuschung existenzieller "Einheit", oder die Poetik einer im Warten, im Absurden und in Unsicherheit verankerten Welt?...
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