Braunschweig. Kultusministerin Julia Willie Hamburg hat am späten Vormittag im Technologiezentrum der Handwerkskammer Braunschweig-Lüneburg-Stade Bewilligungsbescheide in Höhe von knapp über 11 Millionen Euro an Kammerpräsident Detlef Bade überreicht. das berichtet die Handwerkskammer am heutigen Donnerstag.
Die Gesamtsumme setzt sich zusammen aus den Fördermitteln für die Überbetriebliche Lehrlingsunterweisung (4,42 Millionen Euro), die Ausstattung der Werkstätten (704.000 Euro) sowie den Bau des Werkstattzentrums 2 in Lüneburg (5,93 Millionen Euro).
Die landesseitige Förderung der Überbetrieblichen Lehrlingsunterweisung (ÜLU) befinde sich damit in Niedersachsen wieder auf dem Niveau der Bundesförderung, heißt es in der Mitteilung der Handwerkskammer weiter. Ermöglicht werde dies durch die Mittel aus dem Europäischen Sozialfond ESF Plus sowie die im zweiten Nachtragshaushalt 2023 beschlossene Anhebung der Landespauschalen. Auch für das laufende Jahr sei die Finanzierung mit den erhöhten Pauschalen sichergestellt. Die ÜLU gelte als die „verlängerte Werkbank“ der Betriebe und sei neben den Ausbildungsbetrieben und berufsbildenden Schulen die dritte Säule im dualen Ausbildungssystem. Lehrlinge erfahren hier betriebsbegleitende Ausbildungsinhalte, die vertiefend sowie praxisorientiert gestaltet sind, und zusätzliche Fertigkeiten, für die im Betrieb oft Zeit und Raum fehlen. Darüber hinaus werde die Ausstattung in den Technologiezentren Braunschweig, Stade und Lüneburg gefördert. Zugleich sei der Bescheid für die Errichtung eines neuen Werkstattzentrums in Lüneburg mit knapp 6 Millionen Euro die in diesem Zusammenhang höchste in einem Bescheid je ausgewiesene Summe. Der Neubau soll künftig fünf Bauhallen für Maurer-/innen und Zimmer-/innen sowie zwei Werkstätten für Tischler-/innen beinhalten.
Ausbildung attraktiv gestalten
Kultusministerin Hamburg betont: „Mit Amtsantritt haben wir zugesagt, die Mittel für die Überbetriebliche Lehrlingsunterweisung anzuheben und das haben wir eingelöst. Die Landesregierung steht zur dualen Berufsausbildung und zur Gleichwertigkeit zwischen akademischer und beruflicher Bildung. Gemeinsam mit den Kammern möchten wir die Ausbildung attraktiv gestalten und sie auf einem modernen, hohen, technischen Niveau vorhalten, um einen hohen Ausbildungsstandard zu gewährleisten. Dass wir heute so viel Geld überreichen können, liegt auch an der hohen Eigenbeteiligung der Kammer für diese Ausbildungsangebote, für die ich mich ganz herzlich bedanken möchte.“
Gesamter Kammerbezirk profitiert
Kammerpräsident Detlef Bade erklärt: „Wir freuen uns über die Anerkennung und Unterstützung der dualen Ausbildung und unserer überbetrieblichen Bildungsstätten seitens der Landesregierung. Davon profitiert das Handwerk im gesamten Kammerbezirk. Wir haben in den vergangenen zwölf Jahren rund 75 Millionen Euro in die Modernisierung unserer Technologiezentren und Werkstätten investiert. Ohne die Unterstützung von Bund und Land wäre das nicht möglich gewesen. Jeder Cent davon kommt den Handwerkerinnen und Handwerkern in unserem Bezirk zugute.“
Die Handwerkskammer Braunschweig-Lüneburg-Stade ist mit rund 20.600 Quadratkilometern flächenmäßig der größte Kammerbezirk in Deutschland und umfasst 16 Landkreise und die drei kreisfreien Städte Braunschweig, Salzgitter und Wolfsburg. Sie betreut 29.380 Mitgliedsbetriebe mit etwa 150.000 Beschäftigten.
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