Braunschweig. Mit dem Projekt "BAUSTELLE DEMOKRATIE. DIE NOVEMBERREVOLUTION" will der DGB an Ereignisse, die 1918 in Deutschland zu gravierenden Veränderungen der politischen Verhältnisse geführt haben, erinnern. Das geht aus einer Pressemitteilung des DGB-Region SüdOstNiedersachsen hervor. Dazu finde am 8. November eine Kundgebung auf dem Schlossplatz statt.
Diese Ereignisse seien weitgehend in den Hintergrund des kollektiven Bewusstseins getreten – sie liegen im „Schatten der Erinnerungskultur“. Deshalb erinnere der DGB daran, dass es vor 100 Jahren vor allem Arbeiter und Arbeiterinnen gewesen seien, die als Subjekt der Geschichte hervortraten und das Fundament für die erste Demokratie in Deutschland legten, heißt es weiterhin.
Mit der Revolution wurden eine Reihe von Grundrechten erstmals in der Geschichte Deutschlands durchgesetzt. Sie seien von Bedeutung und eine Selbstverständlichkeit für unser heutiges Demokratieverständnis. Darum bestehe die Erinnerung an die Ereignisse von 1918 nicht nur als ein historischer Rückblick, sondern auch als ein Beitrag für die kontinuierlich zu führende Debatte darüber, welche Charakteristika für eine Demokratie prägend sind und wie sie zu bewahren oder zu erreichen sind.
Gleichzeitig hätten die Entwicklungen in Braunschweig eine Besonderheit gebildet. Die Abdankung des Herzogs wurde bereits am 8. November erzwungen und damit einen Tag früher als im Deutschen Reich. Die Braunschweiger Revolutionäre und Revolutionärinnen galten als radikaler in ihren Forderungen und aus heutiger Sicht würden die Stimmung untereinander, die Unmittelbarkeit und Spontanität der Aktionen, die Klarheit ihrer Ziele und Konsequenz ihrer Handlungen bemerkenswert erscheinen.
"Innerhalb weniger Tage übernahmen sie die Macht, organisierten eine Regierung, erließen Gesetze und rangen um den Weg in die Demokratie", teilt der DGB mit. Sie hätten gezeigt, dass Gesellschaft gestaltbar ist.
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