Braunschweig. „Mit ihrem Plakat instrumentalisiert die Nationaldemokratischen Partei Deutschlands (NPD) Martin Luther auf unerträgliche Weise für ihre politischen Ziele und verdreht dabei seine Botschaft auf absurde Weise.“ Das sagte Landesbischof Dr. Christoph Meyns am heutigen Montag in Braunschweig.
Er sei angewidert von NPD-Wahlplakaten im Stadtgebiet Braunschweig, die mit einer Abbildung Luthers und dem Slogan werben „Ich würde NPD wählen. Ich könnte nicht anders.“
Die NPD sei verfassungsfeindlich gesinnt und mit dem Nationalsozialismus wesensverwandt. Sie propagiere die Idee einer „Volksgemeinschaft“, die Menschen anderer Religionen oder mit ausländischen Wurzeln ausgrenze. Das verletzte die Menschenwürde und sei mit dem mit dem christlichen Glauben nicht vereinbar, so der Landesbischof weiter. Die Botschaften der NPD seien geeignet, Hass und Gewalttätigkeit zu schüren.
Im Mittelpunkt der Theologie Luthers stehe demgegenüber die Botschaft von der Liebe Gottes zu den Menschen und die Mahnung zur Nächstenliebe. Deswegen engagiere sich die lutherische Landeskirche Braunschweig in der Flüchtlingshilfe, sie arbeite für den sozialen Ausgleich in der Gesellschaft und das friedliche Zusammenleben von Menschen mit unterschiedlicher Kultur und Religion. Sie widerspreche entschieden allen inhumanen Parolen extremer Parteien.
„Martin Luther hätte nicht die NPD gewählt, davon bin ich fest überzeugt“, unterstrich der Landesbischof. „Luther hätte vielmehr vor Politikern gewarnt, die Gott und Glauben für menschenverachtende Zwecke missbrauchen.“
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