Braunschweig. Seit rund 20 Jahren renaturiert der Wasserverband Mittlere Oker (WVMO) erfolgreich Gewässer in und um Braunschweig und Wolfenbüttel – nun plant er bis Ende 2020 die Renaturierung der Schunter bei Rühme. Dies teilt die Stadtentwässerung Braunschweig in einer Pressemitteilung mit.
Die Finanzierung des Projekts mit Gesamtkosten von rund 3,3 Millionen Euro, würden neben Fördermitteln der NBank die weiteren Projektpartner ermöglichen. Dazu gehören die Stadt Braunschweig, Volkswagen Financial Services sowie die Stadtentwässerung Braunschweig GmbH (SE|BS).
Flora und Fauna verbessern
Mit dem Projekt solle vor allem die eigendynamische Fließgewässerentwicklung unterstützt werden. Dazu würden unter anderem die Strömungs- und Habitatverhältnisse für Flora und Fauna verbessert, standorttypische Gehölze gepflanzt sowie das Ausuferungsvermögen der Schunter optimiert werden. Zudem erhöhe die Renaturierung die ökologische Durchgängigkeit des Gewässers. Eine befestigte Betonschwelle werde hierzu zurückgebaut und durch eine raue Sohlgleite ersetzt. So werde die Verbindung der Lebensräume im Unter- und Oberlauf der Schunter wiederhergestellt.
Einige Maßnahmen würden zudem dafür sorgen, dass die Schunteraue als Naherholungsgebiet attraktiver werde. Hierfür werden die baufälligen Fußgängerbrücken „Butterberg“ und „Im Alten Dorf“ zurückgebaut und an anderer Stelle durch neue, barrierefreie Brücken ersetzt. An mehreren Stellen werden Zugänge zum Gewässer, begrünte Erdhügel und Informationstafeln für eine höhere Erlebnisvielfalt und eine bessere Naherholung sorgen.
Bis 2020 sollen die Arbeiten abgeschlossen sein
Die Bauarbeiten an der Brücke „Butterberg“ sollen bereits im September 2019 beginnen und zum Jahresende abgeschlossen sein. Die weiteren Maßnahmen an der Renaturierungsstrecke seien vom Frühjahr bis zum Ende des Jahres 2020 vorgesehen. Während des Neubaus der Brücke „Im Alten Dorfe“ (zweite Jahreshälfte 2020) bleibe der Weg zwischen Rühme und Kralenriede gesperrt.
Die Schunter, die auf knapp 60 Kilometern von Räbke bis zur Okermündung zwischen Walle und Groß Schwülper fließt, sei gemäß dem niedersächsischen Fließgewässerschutzprogramm als Hauptgewässer der Priorität 1 eingestuft – damit stehe die geplante Renaturierung im Einklang mit den Landesinteressen und trage dazu bei, die Ziele der „EG-Wasserrahmenrichtlinie“ zu erreichen.
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