Braunschweig. Am heutigen Montag wurde das Modell einer über zwei Meter langen und im Original 450 Kilo schweren Lederschildkröte im Naturhistorischen Museum in Braunschweig angeliefert. Das Tier namens „Marlene“ stammt aus dem Meeresmuseum in Stralsund, das derzeit modernisiert wird. Das Tier soll Teil der Sonderschau "Schildkröten. Gepanzert durch die Jahrmillionen" werden, wie die 3Landesmuseen in einer Pressemitteilung berichten.
1965 sei die Lederschildkröte Fischern in der Ostsee ins Netz gegangen. Sie sei weit entfernt von ihrem eigentlichen Verbreitungsgebiet in tropischen und subtropischen Meeren gewesen. Das Tier sei stark unterkühlt gewesen und habe nur wenige Tage im Rostocker Zoo überlebt. Daraufhin sei sie nach Stralsund ins Meeresmuseum gelangt. Aufgrund der Modernisierung dort habe dieses Highlight-Stück ausgeliehen werden können.
Die Lederschildkröte sei die größte lebende Schildkrötenart. Ihr Panzer sei von einer namensgebenden lederartigen Haut bedeckt. Da sie in der Lage sind ihre Körpertemperatur 18°C über der Außentemperatur zu halten, würden sie gelegentlich auch in gemäßigten Breiten vorkommen und sich so auch in die Nord- und Ostsee verirren. So zuletzt auch an der Küste Dänemarks, wo Kindergartenkinder erst Anfang November 2020 einen ähnlichen Fund gemacht hätten, wie die Ostseefischer 1965.
Marlene und weitere spannende Objekte würden in die bestehende Dauerausstellung integriert, sodass die Schildkröten-Sonderausstellung zu sehen sein werde, sobald der Lockdown beendet ist und die Museen wieder öffnen dürfen.
Lederschildkröte "Marlene" im Naturhistorischen Museum angekommen
Trotz Schließung gehen die Vorbereitungen für die nächste Sonderausstellung zum Thema Schildkröten im Naturhistorischen Museum unermüdlich weiter.
Lederschildkröte Marlene | Foto: Meeresmuseum Stralsund