Braunschweig. Mit 4.000 Euro unterstützt der Lions Club Braunschweig Alte Wiek ein Gesundheitsprojekt für Obdachlose. Das Geld kommt dem Tagestreff Iglu der Diakonischen Gesellschaft Wohnen und Beraten in Braunschweig zugute. Es soll unter anderem für Medikamente, Verbandsmaterial und die Kostenübernahme von Rezepten verwendet werden, wie Bernd Wrede, Vizepräsident des Lions Clubs, bei der Scheckübergabe betonte. Die Summe war bei Benefiz-Veranstaltungen eingeworben worden. Dies berichtet der Lions Club Alte Wiek in einer Pressemitteilung.
Das Gesundheitsprojekt umfasst darüber hinaus kostenfreie Arztsprechstunden für Obdachlose im Tagestreff durch Lions Club-Mitglied Dr. Rainer Prönneke, Internist und Chefarzt im Braunschweiger Krankenhaus Marienstift, sowie Allgemeinmediziner Dr. Marco Burger aus Broitzem. In der Regel seien Obdachlose nicht krankenversichert und hätten deshalb keinen Anspruch auf Gesundheitsleistungen, erläuterte Diplom-Sozialarbeiterin Barbara Horn vom Tagestreff Iglu. Das Projekt sei mit dem Gesundheitsamt abgesprochen. Ein Raum für die Sprechstunden werde entsprechend hergerichtet.
Bereits im Jahr 2018 hatte der Lions Club Braunschweig Alte Wiek den Tagestreff Iglu mit 4.000 Euro unterstützt. Das Engagement für Obdachlose sei ein nachhaltiges Anliegen des Clubs, sagte Club-Sekretär Wolfram Bäse-Jöbges bei der Scheckübergabe. Es sei notwendig, das Thema im Fokus der Öffentlichkeit zu halten, weil Obdachlose keine Lobby hätten und gerade in Corona-Zeiten Hilfe bräuchten.
Wie Barbara Horn erläuterte, seien in Braunschweig rund 500 Obdachlose auf Hilfe angewiesen. In normalen Zeiten sei der Tagestreff für etwa 60 Menschen täglich eine verlässliche Anlaufstelle. Angesichts von Corona könnten gleichzeitig nur noch sechs Obdachlose und von Obdachlosigkeit Bedrohte die Einrichtungen besuchen; täglich sind es zirka 30 Hilfesuchende in der Corona-Pandemie-Zeit. Ziel der Arbeit sei es, den Kreislauf von Armut und gesellschaftlicher Isolation zu überwinden und Menschen zu helfen, wieder ein geregeltes Leben zu führen. Durch Schicksalsschläge oder Erkrankungen seien häufig die Selbsthilfekräfte geschwächt.
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