LOT-Theater: "Eigentlich wollte ich nach Finnland!"




Braunschweig. „Man muss gehen, oder? Ich meine, wir versuchen eine Lösung zu finden für unser Leben.“ Sie kommen aus Spanien, Ungarn, Griechenland, Bulgarien, Polen, Portugal, Italien und Rumänien. Sie sind Architekten, Kulturschaffende, Medienwissenschaftler, Handwerker, Ingenieure, Journalisten etc. Nicht alle sind auf Deutschland vorbereitet, manche können bereits die Sprache, für andere ist es ein Sprung ins kalte Wasser.

Die Produktion „Eigentlich wollte ich nach Finnland!“ basiert auf einer umfangreichen Interviewrecherche. Wir wollten wissen, wer die Menschen hinter den Zahlen und Statistiken sind, von denen wir täglich aus den Medien erfahren. Wie sehen ihre Geschichten aus? Wie hat das Leben im Ausland ihr Empfinden verändert? Wurden ihre Hoffnungen und Erwartungen erfüllt? Was sind die Vor- und Nachteile eines Lebens fern der „Heimat“? Womit identifizieren sie sich? Hat Deutschland sie gut aufgenommen? Und nicht zuletzt: Mit welchen Gedanken und Gefühlen blicken sie auf dieses Europa, durch das sie sich so „freizügig“ bewegen können?

„Ich bin in Jekaterinburg geboren. Mein Vater war Grieche, meine Mutter ist Russin. Ich bin 9 Jahre in Sibirien gewesen, dann 11 Jahre in Griechenland und mittlerweile bin ich 10 Jahre in Deutschland.“

Fünf SchauspielerInnen aus fünf Ländern der EU behaupten auf der Bühne die „europäische Union“ in Form eines einzigen, durchgehenden europäischen Monologs, der auf der Grundlage von 17 geführten Interviews entstanden ist. Sie bewegen sich fließend, gleichsam grenzenlos über die inneren Landkarten der verschiedenen biografischen Erzählungen. So entsteht ein musikalisch-atmosphärischer Gesamtsprachraum, der die gelebte Wirklichkeit junger EU-BürgerInnen in Deutschland und ihren Blick auf die Zukunft in den Mittelpunkt stellt.

Eine Koproduktion von unitedOFFproductions mit German Stage Service Marburg, dem LOT-Theater und dem Theater unterm Dach Berlin | Regie: Dieter Krockauer | mit: Athena Tsantekidou, Lidia Cangiano, Mirca Preißler, Alexandru Cirneala, Eneko Sanz | Dramaturgie: Graciela González de la Fuente |

Textfassung/Interviews: Dieter Krockauer, Graciela González de la Fuente | Produktionsleitung: Mirca Preißler | Lichtdesign: Hans Fruendt

Gefördert vom Land Niedersachsen, der Stiftung Braunschweigischer Kulturbesitz und der Stiftung Niedersachsen

Eigentlich wollte ich nach Finnland! - ein europäischer Monolog für 5 SchauspielerInnen

16. (Premiere) | 17. | 18. | 23. | 24. | 25.01.14 | 20 Uhr

19.01.14 | 17 Uhr

Eintritt: 13,- / erm. 5,- Euro