Braunschweig. Beim Bau des neuen Triebwerksprüfstands des Instituts für Flugantriebe und Strömungsmaschinen (IFAS) im Niedersächsischen Forschungszentrum für Luftfahrt (NFL) der Technischen Universität Braunschweig konnte ein wichtiger Bauabschnitt abgeschlossen werden.
Zwischen dem 27. Februar und dem 04. März 2014 wurden die wesentlichen Komponenten für den Windkanal, darunter die Düse sowie die Umlenkschaufeln, mit einem Kran in das Bauwerk eingelassen und dort verbaut. Zusammen mit den elektrischen Komponenten, die zum Abschluss des Bauvorhabens im Frühjahr 2015 installiert werden, entsteht hier eine einzigartige Versuchsumgebung für zukünftige Triebwerkskonzepte.
Prüfstand für die Triebwerksmodelle der Zukunft
Die Braunschweiger Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler des Instituts für Flugantriebe und Strömungsmaschinen setzen dabei im Gegensatz zum normalerweise kerosinbetriebenen Triebwerk einen elektrischen Antrieb für die zu untersuchenden Triebwerksmodelle ein. Hierdurch ergeben sich nicht nur größere Flexibilitäten beim Einbau unterschiedlicher Komponenten, sondern auch insgesamt geringere Betriebskosten und Schadstoffemissionen. Im Fokus der Forschung stehen dabei neue Technologien zur Verbesserung der Triebwerks-Aerodynamik und zur Reduzierung von Schallemissionen.
Um diese Technologien detailliert erforschen zu können, sollen in Braunschweig die Triebwerksinnen- und Triebwerksaußenaerodynamik gemeinsam in einem Windkanalexperiment betrachtet werden. Dazu wird der Propulsor des jeweiligen Triebwerksmodells bestehend aus Gondel und Fan im Windkanal installiert und durch einen 2.000 Kilowatt starken Elektromotor angetrieben. Acht zusätzliche Ventilatoren werden in einem offenen Kreislauf 400 m³ Luft pro Sekunde durch den Kanal fördern. Durch die Braunschweiger Versuchsanordnung soll es gelingen, insbesondere die für Triebwerke kritischen Bedingungen, wie beim Start oder der Landung eines Flugzeuges, zu untersuchen.
Institut für Flugantriebe und Strömungsmaschinen (IFAS)
Das Institut für Flugantriebe und Strömungsmaschinen beschäftigt sich als Institut der Luft- und Raumfahrttechnik und des Niedersächsischen Forschungszentrum für Luftfahrt (NFL) der Technischen Universität Braunschweig schwerpunktmäßig mit dem Triebwerk als Gesamtsystem. Zwei wesentliche Schwerpunkte bilden dabei einerseits die Fokussierung auf das Gesamttriebwerk im Betrieb und in der Reparatur und Überholung unter wirtschaftlichen und technologischen Aspekten und andererseits die Fragestellung nach dem Grundkonzept zukünftiger Antriebstechnologien.
Niedersächsisches Forschungszentrum für Luftfahrt (NFL)
Das Niedersächsische Forschungszentrum für Luftfahrt (NFL) ist eine wissenschaftliche Einrichtung der TU Braunschweig in Kooperation insbesondere mit dem DLR. Zu seinen wichtigsten Aufgaben gehören die Planung und Koordination interdisziplinärer Grundlagenforschung sowie die Abstimmung der Investitionen in Forschungsgroßgeräte der Partner.
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