Braunschweig. Seit dem vergangenen Samstag ruft die Seebrücke Braunschweig zu einer wöchentlichen Mahnwache mit dem Titel „Lager evakuieren – Wir haben Platz“ vor dem Rathaus auf, um auf die unverändert katastrophale und menschenunwürdige Situation auf dem Mittelmeer und an den EU-Außengrenzen aufmerksam zu machen. Das teilt die Seebrücke Braunschweig in einer Pressemitteilung mit.
Jeden Samstag stehe man von 11 bis 12 Uhr vor dem Rathaus, um bei einer stillen Mahnwache der unzähligen auf der Flucht im Mittelmeer ertrunkenen und der in den Lagern ausharrenden Menschen zu gedenken. "Wir fordern die Stadt Braunschweig, das Land Niedersachsen sowie die Bundesregierung dazu auf, alles dafür zu tun, dass sämtliche Geflüchtetenlager an den EU-Außengrenzen sofort evakuiert und die Menschen auf die vielen aufnahmebereiten Städte und Kommunen in Deutschland verteilt werden!", heißt es in der Pressemitteilung. Zudem müsse die zivile Seenotrettung im Mittelmeer entkriminalisiert und staatlich unterstützt werden. Insbesondere von der Stadt Braunschweig erwarte man, dass sie der Landes- und Bundesregierung gegenüber die Bereitschaft deutlich macht, über den Königsteiner Schlüssel hinaus Geflüchtete aufzunehmen und die Voraussetzungen hierfür schafft.
Dass wöchentlich Menschen auf der Flucht im Mittelmeer ertrinken und Tausende in provisorischen, nicht wetterfesten Lagern unter widrigsten Bedingungen ausharren müssten, sei ein Armutszeugnis für ein reiches Land wie Deutschland und eine EU, die sich als Friedensprojekt verstehe.
Mahnwache vor dem Rathaus: Seebrücke protestiert jetzt jeden Samstag
Man wolle auf die "unverändert katastrophale und menschenunwürdige Situation auf dem Mittelmeer und an den EU-Außengrenzen" aufmerksam machen.
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