Markurth ist neuer Schirmherr des Sally-Perel-Preises


| Foto: Robert Braumann



Braunschweig. Oberbürgermeister Ulrich Markurth hat die Schirmherrschaft des "Sally-Perel-Preises für Respekt und Toleranz" übernommen. Der Preis wird im Sommer dieses Jahres zum dritten Mal von Betriebsrat und Werkmanagement des Volkswagen Werks Braunschweig vergeben. Mit der mit insgesamt 3.000 Euro dotierten Ehrung werden Initiativen junger Menschen für Respekt und Toleranz und gegen Rassismus und Gewalt ausgezeichnet.

"Sally Perel hat das grausamste Kapitel der deutschen Geschichte, die nationalsozialistische Gewaltherrschaft, miterlebt und erfahren, wie rassistisches Gedankengut in millionenfaches Morden durch ein verbrecherisches Regime münden kann", sagte Oberbürgermeister Ulrich Markurth. "Indem er jungen Menschen seine Erfahrungen weitergibt und auf Gefahren aufmerksam macht, die durch Rassismus und Gewalt auch heute noch drohen, engagiert sich Perel in einzigartiger Weise für Humanität, Respekt und Toleranz. Sein Beispiel muss uns Verpflichtung sein. Es ist wichtig, schon bei jungen Menschen ein Bewusstsein dafür zu schaffen, dass Toleranz und Achtung Grundlagen unseres Zusammenlebens sind und Fremdenfeindlichkeit in unserer Gesellschaft keinen Platz haben darf." Es müsse gefördert werden, wenn sich junge Menschen für Toleranz und Respekt einsetzten, sagte der Oberbürgermeister weiter. "Dafür steht der Sally-Perel-Preis, und deshalb habe ich gern die Schirmherrschaft für diesen Preis übernommen." In den Vorjahren war Markurth als Sozialdezernent Mitglied der Preisjury gewesen. Mit ihrem Amtsantritt am 1. März rückt die neue Sozialdezernentin Dr. Andrea Hanke als Mitglied in die Jury nach.

Kein Platz für Fremdenfeindlichkeit


"Mit dem ‚Sally-Perel-Preis‘ regen wir Jugendliche in Schulen, Vereinen oder Betrieben an, sich für Respekt und Toleranz, gegen Rassismus und Ausländerfeindlichkeit zu engagieren", fasste der stellvertretende Betriebsratsvorsitzende Mathias Möreke von Volkswagen Braunschweig das Ziel der Initiative zusammen. "Vielfach gibt es bereits beachtliche Aktivitäten von jungen Menschen in unserer Region. Diese wollen wir sichtbar machen und auch finanziell sowie organisatorisch unterstützen". Die starke Unterstützung der Kundgebungen des Braunschweiger Bündnisses gegen Rechts in den vergangenen Wochen habe gezeigt, dass es in unserer Region keinen Platz für Fremdenfeindlichkeit gebe. "Dennoch müssen wir konsequent und fortwährend deutlich machen, dass wir für Weltoffenheit und Solidarität stehen. Junge Menschen, die sich das zum Ziel setzen, unterstützen wir aus Überzeugung."

Thema muss in die Öffentlichkeit


"Respekt und Toleranz sind uns als Top-Arbeitgeber wichtig", fügte der Personalleiter von Volkswagen Braunschweig, Josef Löffler, hinzu. "Volkswagen beschäftigt fast 600 000 Menschen in aller Welt - im Werk Braunschweig arbeiten Menschen aus 30 Nationen. In unserer Volkswagen Sozialcharta haben wir uns zu Respekt und Toleranz verpflichtet. Wir sind ein großer Ausbildungsstandort und bilden derzeit über 400 junge Frauen und Männer aus. Deshalb unterstützen wir natürlich den Sally-Perel-Preis, der vor allem junge und sozial engagierte Menschen ansprechen soll".

Der Sally-Perel-Preis für Respekt und Toleranz


Der Betriebsrat und das Werkmanagement von Volkswagen Braunschweig vergeben den Preis seit dem Jahr 2013 jährlich. Zielgruppe sind junge Menschen aus Braunschweig, Wolfenbüttel und Peine im Alter zwischen 14 und 25 Jahren. Der Sally-Perel-Preis umfasst eine Geldprämie von insgesamt 3.000 Euro als Unterstützung für die drei besten Gruppenaktivitäten. Außerdem hilft Volkswagen Brauschweig bei organisatorischen Belangen und steht mit Rat und Tat zur Seite. Das gilt auch für die Jury. Sie alle eint die Überzeugung, dass die prämierten Initiativen das Bewusstsein für die Wichtigkeit einer Gesellschaft in Vielfalt und fairem Miteinander weiter schärfen.

Preisverleihung und Bewerbungsphase


Im Juli vergibt Volkswagen Braunschweig den Sally-Perel-Preis 2015. Auch diesmal freuen sich Betriebsrat und Werkmanagement darauf, tolle Projekte oder Konzepte auszeichnen und unterstützen zu können.  Die Bewerbungsphase für den Sally-Perel-Preis 2016 beginnt im September 2015 und endet am 31. Januar 2016. Bewerben können sich Jugendliche mit bereits realisierten Projekten, aber auch mit realistischen Ideen und Konzepten. Weitere Informationen unter www.sally-perel-preis.de.

Wer ist Sally Perel?


Namensgeber Sally Perel, der am 21. April 2015 90 Jahre alt wird, wurde in Peine geboren und ist Jude. Er überlebte den Nationalsozialismus "versteckt unter der Haut des Feindes" als Hitlerjunge. Heute gibt er seine Erfahrungen auf seinen Lesereisen deutschlandweit an junge Menschen weiter und tritt für Respekt und Toleranz ein.


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