Mega-Radweg soll 2024 kommen: Zahlreiche Parkplätze müssen weichen

Allein der erste Abschnitt der geplanten Veloroute soll 2,65 Millionen Euro kosten. Teilweise sollen auch die Anwohner zur Kasse gebeten werden.

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Unter anderem hier soll die Veloroute langführen. Archivbild
Unter anderem hier soll die Veloroute langführen. Archivbild | Foto: Alexander Dontscheff

Braunschweig. Vom Schlossplatz über die Museumstraße und die Helmstedter Straße bis zum Schöppenstedter Turm soll in den kommenden Jahren Braunschweigs erste Veloroute entstehen. Allein für den ersten Abschnitt, der ab dem kommenden Jahr gebaut werden soll und der zwischen der Kreuzung Museumstraße/Magnitorwall/Georg-Eckert-Straße und der Straße Am Hauptgüterbahnhof liegt, sollen 2,65 Millionen Euro ausgegeben werden. Über eine entsprechende Verwaltungsvorlage entscheidet der Ausschuss für Mobilität, Tiefbau und Auftragsvergaben am 6. Dezember.



Zuvor werden in der kommenden Woche die Stadtbezirksräte Mitte und Östliches Ringgebiet in der Sache angehört. Mitte November fand eine Bürgerinformationsveranstaltung in der Volkswagen Halle statt, an der nach Angabe der Stadt Braunschweig etwa 100 Personen teilnahmen.

Wunsch der Politik


Das Veloroutennetz, das in besonders qualitativ hochwertiger Weise den Radverkehr bündeln soll, ist Teil des Maßnahmenkataloges zur Verbesserung des Radverkehrs in Braunschweig, der im Juli 2020 vom Rat der Stadt beschlossen wurde. Im Juni des Folgejahres wurde die Verwaltung dann beauftragt, die Planungen für die erste Route im oben genannten Bereich durchzuführen. In der Vorlage sind die Planungen zur gesamten Strecke vorhanden, für die vorerst noch nicht weiter konkretisierten Abschnitte sollen aber die Entwicklungen in Sachen Ausbau der Stadtbahn nach Rautheim und der Mobilitätsentwicklungsplan abgewartet werden.

Doch auch so gäbe es genug zu tun, um die baulichen Voraussetzungen für die Qualitätsstandards des geplanten Radwegs zu schaffen. Und einmal mehr soll das vor allem zu Lasten von Parkplätzen gehen. Im Bereich der Museumsstraße sollen 36 und in der Helmstedter Straße (zwischen Adolfstraße und Kastanienallee) 45 ersatzlos verschwinden. Im letztgenannten Bereich würden auf die Anwohner zudem Straßenausbaubeiträge in Höhe von insgesamt 558.000 Euro zukommen. Davon falle allerdings mit 248.000 Euro für die Technikerakademie fast die Hälfte auf die Stadt selbst.

Keine Chance für Pendler


Im Wegfall der Parkplätze sieht die Stadt offenbar kein größeres Problem. Man habe Untersuchungen durchgeführt und sich dabei auf den Bedarf der Anwohner fokussiert. Für diese gebe es in der Nähe ausreichend Ersatz. Kunden und Besucher verweist man auf die in der Nähe liegenden Parkhäuser. Und in Sachen Pendler macht die Verwaltungsvorlage eine klare Ansage: "Pendler im öffentlichen Straßenraum parken zu lassen, ist vor allem in dieser Lage planerisch nicht zu vertreten."

Weitere Gebühren geplant


Als weiteres Mittel, um Pendler und andere Dauerparker abzuschrecken, sollen in weiteren Bereichen Parkgebühren erhoben werden. Bestehe ein Flächenmangel, sollte auf Parkraumbewirtschaftung gesetzt werden, da dadurch mit weniger Parkplätzen die wichtigen Ziele (Parkraumangebot im öffentlichen Raum für Kunden und Besucher sowie für Anwohner) dennoch erreicht werden können, heißt es in der Vorlage. In diese Abwägung seien auch die klaren Grundsätze der Richtlinie E-Klima eingeflossen, die im Konfliktfall eine klare Priorisierung zugunsten der Radwegequalität zulasten von öffentlichem Parkraum empfehle.

In diesem Punkt habe es zwar durchaus Kritik im Rahmen der Bürgerveranstaltung gegeben, die zur Realisierung der 1. Veloroute notwendige Abwägung zulasten der Parkplätze sei jedoch laut Verwaltung von einer großen Mehrheit der Anwesenden mitgetragen worden.

Die Entwurfsplanung für die gesamte Strecke kann auf der städtischen Internetseite unter www.braunschweig.de/strassenplanung eingesehen werden.


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