Mehrere Dutzend Infizierte entdeckt: 2.000 Corona-Tests in zwölf Heimen

Einer der größten Einsätze für die Braunschweiger Malteser ging am Sonntag zu Ende.

Zwei Helfer und ein Wattestäbchen im Kampf gegen das Coronavirus.
Zwei Helfer und ein Wattestäbchen im Kampf gegen das Coronavirus. | Foto: Lukas/Malteser

Braunschweig. Zwölf Tage lang haben Ehrenamtliche der Braunschweiger Malteser gemeinsam mit der Feuerwehr Bewohner und Mitarbeiter Braunschweiger Alten- und Pflegeheime auf Vorliegen einer Corona-Infektion getestet. Am letzten Testtag, dem gestrigen Sonntag, bekamen sie dafür ein dickes Lob der Stadt aus dem Mund von Stadträtin Dr. Christine Arbogast, Dezernentin für Soziales, Schule, Jugend und Gesundheit. Das berichtet der Malteser Hilfsdienst in einer Pressemitteilung.


Gegen 8.30 Uhr fuhr Malteser-Einsatzleiter Niklas Kühlborn am Sonntagmorgen mit Malteser- und Feuerwehrfahrzeugen in Kolonne und Blaulicht vor dem Pflegewohnstift Am Ringgleis vor. Schnell war das Material ausgepackt und die ersten Trupps mit jeweils fünf Helferinnen und Helfern gingen von Zimmer zu Zimmer, um die Bewohner des Stiftes durchzutesten. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter wurden in der Sanitätsstation der Malteser vor dem Haupteingang getestet. Ziel der Aktion: Infizierte erkennen, um Krankheitsausbrüche im Pflegestift zu verhindern.

280 Arbeitsstunden an jedem Tag


Mit rund zwei Dutzend ehrenamtlichen Maltesern war Niklas Kühlborn an diesem Sonntag unterwegs, dazu kamen etwa zehn Helfer der Freiwilligen Feuerwehren. Die Aktion lief seit Anfang Dezember: Am 21. und 22. sowie 28. und 29. Dezember haben sich die Helferinnen und Helfer Altenheime in Braunschweig vorgenommen – und dann seit dem 3. Januar täglich, auch am Wochenende. So habe sich am zwölften und letzten Einsatztag längst Routine eingestellt. „Ich muss kaum noch eingreifen“, sagt Kühlborn anerkennend. Schon lange seien auch die zugereisten Malteser-Helfer aus Buxtehude, Celle, Wolfsburg, Göttingen, Hildesheim und Magdeburg mit den Braunschweigern zu einem eingeschworenen Team mit hoher Motivation zusammengewachsen. Rund 280 Arbeitsstunden fielen allein bei den Maltesern an jedem Testtag einschließlich umfangreicher Vor- und Nacharbeit an.

Ein großer Aufwand also und einer der größten Einsätze für die Braunschweiger Malteser überhaupt. Hat es sich gelohnt? "Unbedingt!", so die Antwort der Malteser. Insgesamt rund 2.000 Test hatten die Malteser bis Sonntagabend in zwölf Heimen durchgeführt und dabei mehrere Dutzend Infizierte entdeckt. Damit wurden Krankheitsherde frühzeitig erkannt und möglicherweise zahlreiche Menschenleben gerettet. Am frühen Sonntagmorgen war denn auch eigens Stadträtin Dr. Christine Arbogast gemeinsam mit Dr. Anja Wartmann vom Gesundheitsamt der Stadt Braunschweig zu den Helferinnen und Helfern gekommen, um ihnen für ihren Einsatz zu danken. Thomas Hickmann vom Bevölkerungsschutz der Feuerwehr Braunschweig und Raphael Ebenhoch, Geschäftsführer der Malteser in der Diözese Hildesheim, hoben in kurzen Ansprachen vor allem die gute Zusammenarbeit der Hilfsdienste hervor. So konnte Jörg Rütjerodt, Leiter Notfallvorsorge und Katastrophenschutz der Malteser in der Diözese Hildesheim, am letzten Einsatztag ein uneingeschränkt positives Fazit ziehen: „Diese Reihentestung hat uns sehr viel Kraft gekostet. Aber wir haben es gerne getan, um unsere älteren Mitbürgerinnen und Mitbürger in Braunschweig zu schützen.“


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