Mehrere hundert Menschen demonstrierten im Westlichen Ringgebiet gegen rechte Gewalt

Es kam vereinzelt zu Zwischenfällen. So wurde ein Polizist ins Gesicht geschlagen. Die Polizei spricht dennoch von einem sehr ruhigen Verlauf.

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Die Demo formierte sich im Westlichen Ringgebiet.
Die Demo formierte sich im Westlichen Ringgebiet. | Foto: Phil-Kevin Lux

Braunschweig. Zum heutigen Freitagabend hatte das Braunschweiger Bündnis gegen Rechts zu einer Demonstration durch das Westliche Ringgebiet unter dem Motto "Solidarität mit den Betroffenen rechter Gewalt" aufgerufen. Anlass ist ein - aus Sicht des Bündnisses - Brandanschlag auf ein antifaschistisches Café durch Angehörige der rechten Szene (regionalHeute.de berichtete). Dies sei ein weiterer Vorfall einer ganzen Reihe politisch motivierter Angriffe von Rechts.


Für 200 Personen angemeldet, nahmen nach Schätzung der Polizei 370 Menschen an der Demonstration teil. Nach einer Auftaktkundgebung im Gartenkamp Ecke Ringgleis gegen 18:30 Uhr zogen die Demonstranten durch mehrere Straßen des Westlichen Ringgebiets bis zum Frankfurter Platz. Dort gab es eine Abschlusskundgebung. Kurz nach 21 Uhr war die Veranstaltung beendet.

Hier kam es am Dienstagabend zu dem Feuer.
Hier kam es am Dienstagabend zu dem Feuer. Foto: Phil-Kevin Lux


"Immer wieder ist es in der jüngsten Vergangenheit zu rechten Angriffen im Westlichen Ringgebiet gekommen", berichtet Laura Rasche von der DGB-Jugend. So seien von einem Auto der sozialistischen Falken die Fensterscheiben eingeschlagen und die Reifen zerstochen worden. Gegen den hier wohnenden, ehemaligen Bündnis-gegen-Rechts-Sprecher David Janzen habe es wiederholte Angriffe und Drohungen gegeben. Zudem seien rechte Raumeinnahmestrategien zu beobachten, berichtet Miriam Seedorf von der ver.di Jugend. Es gebe Öffentliche Boxtrainings, Personen, die als Nichtdeutsche angesehen werden, würden bepöbelt und bedroht. Vor Kiosken mit Migrations-Background würden Nazis mit dem Slogan "Braunschweig Nazistadt" posieren. Deshalb habe man im Bündnis gegen Rechts gemeinsam mit dem Antifa-Café beschlossen, am heutigen Freitag als Zeichen gegen rechte Gewalt durch das Westliche Ringgebiet ziehen wolle.

Grundsätzlich spricht die Polizei von einem sehr ruhigen Verlauf. Dennoch gab es einige Vorkommnisse. So wurde aus dem Demo-Zug Pyrotechnik gezündet. Nach einer entsprechenden Ansage der Versammlungsleitung blieb dies ein Einzelfall. In der Juliusstraße wurde ein Gegenstand aus einem Fenster geworfen. Dieser traf einen Polizeibeamten, der durch seine Schutzausrüstung aber nicht verletzt wurde. Der Verursacher wurde ausfindig gemacht, es konnte aber nicht geklärt werden, ob er den Polizisten, die Demonstrationsteilnehmer oder überhaupt irgendwen treffen wollte, berichtet Polizeisprecher Dirk Oppermann im Gespräch mit regionalHeute.

Polizist ins Gesicht geschlagen


Einen weiteren Zwischenfall gab es am Frankfurter Platz, als sich ein Angehöriger der rechten Szene der Veranstaltung genähert hatte und erkannt wurde. Die Polizei musste dazwischen gehen, dabei wurde ein Polizist aus der Menge heraus ins Gesicht geschlagen.


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