Braunschweig/Sousse. Bei einem Angriff auf zwei Hotels in der tunesischen Küstenstadt Sousse sind am Freitag mindestens 39 Menschen getötet worden. Das berichten unterschiedliche Medien und berufen sich auf die Aussagen des Sprechers des tunesischen Innenministeriums, Mohamed Ali Araoui, im Radiosender Mosaïque. Die Stadt Sousse ist Partnerstadt der Löwenstadt.
Am und im Hotel "Imperial Marhaba" sollen Schüsse gefallen sein. Es liegt nördlich der kleinen Hafenstadt El-Kantaoui. Die Region um die Stadt Sousse im Osten des Landes ist ein beliebter Urlaubsort. Lokale Medien in Tunesien berichten weitere Details zu dem Anschlag in Sousse. Demnach soll einer der Angreifer plötzlich aus einem zusammengefalteten Sonnenschirm ein Sturmgewehr hervorgeholt und auf Menschen am Strand geschossen haben. Unter den Toten sind auch Deutsche, das bestätige das Tunesische Gesundheitsministerium.
Die ersten Kontakte zu Sousse entstanden 1965 durch junge Tunesier, die in Braunschweig studierten. Im Mai 1967 nahm zum ersten Mal eine Folkloregruppe aus Sousse am internationalen Pfingstjugendtreffen in Braunschweig teil. Seitdem gab es viele Aktivitäten, sowohl in Braunschweig als auch in Sousse, an denen Jugend-, Sportler-, Künstler- und Folkloregruppen teilnahmen. Auch wurden mehrere Ausstellungen in den beiden Städten gezeigt. Am 5. September 1980 unterzeichneten die Repräsentanten beider Städte in Sousse den Partnerschaftsvertrag, der die seit 1973 bestehende Städtefreundschaft ablöste.
Die Stadt Braunschweig hat ihre Partnerkommune seit der "Jasminrevolution" bereits mehrfach beim Aufbau von demokratischen Verwaltungsstrukturen beraten. So wurde mit Unterstützung eines Mitarbeiters des Ideen- und Beschwerdemanagement der Stadt Braunschweig eine vergleichbare Stelle in Sousse aufgebaut. Verwaltungsfachkräfte aus Sousse verschafften sich einen Einblick in unterschiedliche Verwaltungsbereiche der Stadt Braunschweig. In einer gemeinsamen Veranstaltung mit der IHK Braunschweig wurde für den Wirtschaftsstandort Sousse geworben. Das tunesische Innenministerium geht mittlerweile davon aus, dass der von der Polizei getötete Killer alleine gehandelt hat. ISIS soll sich mittlerweile zu dem Anschlag bekannt haben.
Das Auswärtige Amt hat eine Krisen-Hotline eingerichtet: 030/50003000
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