Meisterprüfung: "Der Stellenwert der beruflichen Bildung wird unterschätzt"

von Sina Rühland


| Foto: Sina Rühland



Braunschweig. Im Jahr 2014 haben 168 junge Handwerker ihre Meisterprüfung vor der Handwerkskammer Braunschweig abgelegt. Nun erhielten sie am Freitagabend ihre Urkunden.



Die größte Gruppe bildeten dabei die Dachdecker mit 52 neuen Meistern, gefolgt von den Kraftfahrzeugtechnikern mit 30 sowie den Müllern mit 17 neuen Meistern. 15 der neuen Meister sind Frauen, die meisten davon Friseurinnen. Kammerpräsident Detlef Bade gratulierte den neuen Meistern und nutzte den Anlass, um auf Gleichwertigkeit von beruflicher und allgemeiner Bildung hinzuweisen. "Der Stellenwert der beruflichen Bildung wird unterschätzt", so Bade. Die Folge sei, dass immer mehr junge Menschen ein Studium begännen und so das Bildungssystem immer mehr aus dem Gleichgewicht gerate. Vor diesem Hintergrund äußerte der Präsident Unverständnis über die derzeitige Überprüfung der Meisterpflicht als Zugangsvoraussetzung für Handwerksberufe durch die Europäische Union. Er könne nicht nachvollziehen, wie einerseits das duale Ausbildungssystem als beispielgebend bezeichnet werde, andererseits aber das Herzstück dieser dualen Ausbildung, nämlich der der Meisterbrief, unter Beschuss stünde. "Ohne die Meistervoraussetzung kippt dieses System, da sie der tragende Pfeiler ist", so der Präsident.

Die Jahrgangsbesten des Jahres 2014


Nils Müller, Bestatterhandwerk, Ilja Kuris, Dachdeckerhandwerk, Marek Kuhlberg, Installateur- und Heizungsbauerhandwerk, Detlef Wedemeyer, Karosserie- und Fahrzeugbauerhandwerk, Henning Cohrs, Kraftfahrzeugtechnikerhandwerk, Ingo Lammers, Maler- und Lackiererhandwerk, Linda Köberle, Müllerhandwerk, sowie Jan Robert Ziese, Steinmetz- und Steinbildhauerhandwerk.