Meyns warnt vor den zerstörerischen Kräften des Menschen


| Foto: Evang. Landeskirche Braunschweig.



Braunschweig. Im Gedenken an den Beginn des 1. Weltkriegs vor 100 Jahren hat Landesbischof Dr. Christoph Meyns dazu aufgerufen, die notwendigen Lehren aus dem historischen Ereignis zu ziehen. Es gelte, wachsam zu sein und Widerstand zu leisten, „wenn Menschen sich selbst erhöhen, andere abwerten, ihnen die Menschlichkeit absprechen oder sie zu Sündenböcken machen“, sagte er am Donnerstag in Wolfenbüttel. Er warnte vor den zerstörerischen und selbstzerstörerischen Kräften des Menschen.

Das betreffe auch die Kirche, fügte er selbstkritisch hinzu. Im Rückblick erscheine es unbegreiflich, wie stark Pfarrer damals „in nationalen Bahnen dachten“ und von der „Überlegenheit des deutschen Geistes“ statt von der Nächstenliebe predigten. In der Landeskirche wird in diesen Tagen zu verschiedenen Gelegenheiten des Beginns des 1. Weltkriegs gedacht. So macht sich zum Beispiel die St. Katharinen-Gemeinde in Braunschweig einen Aufruf der Gemeinschaft Evangelischer Kirchen in Europa (GEKE) zu eigen und lädt am Freitag, 1. August, um 12 Uhr zu einem Friedensgebet und einer Schweigeminute ein. Geschäftsführender Präsident der GEKE ist der Braunschweiger Altbischof Prof. Dr. Friedrich Weber.

Gemeinsam mit der anglikanischen Partner-Diözese Blackburn erinnern Braunschweiger Kirchen am Montag, 4. August, ebenfalls um 12 Uhr an den 1. Weltkrieg. Als Zeichen der Verbundenheit haben die Braunschweiger besondere Kerzen aus England erhalten. Sie sollen zum Gedenken an die gefallenen Soldaten in den Kirchen entzündet werden. Die Kerzen tragen die Aufschrift „Lest we forget. We will remember them“ (Damit wir nicht vergessen, erinnern wir uns an sie). Die Zeilen gehören zu einem Gedicht des englischen Lyrikers Laurence Binyon (1869-1943), das er 1914 auf den Klippen von Cornwall schrieb. An der Aktion beteiligt sind der Dom, St. Martini, St. Pauli, Dietrich-Bonhoeffer-Kirche Melverode und die Dankeskirche.


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