Mit Kettcar und Fahrrad: Seit 50 Jahren gibt es die Jugendverkehrsschule

von Christina Balder




Braunschweig. Am Donnerstag hat die Jugendverkehrsschule I in Braunschweig ihren 50. Geburtstag gefeiert. Unter dem Motto "Damit nichts passiert, passiert es hier" lernen Kinder seit 1964 auf dem Miniaturverkehrsplatz, wie man sich als Fußgänger und Radfahrer im Straßenverkehr verhält.



Rechts und links schauen ist selbstverständlich für die Kinder, die ihre ersten Runden auf dem Platz drehen. Braunschweiger Grundschüler, im letzten Jahr rund 2000 Kinder, lernen hier das richtige Verhalten im Verkehr - mit Erfolg, wie die Polizeihauptkommissarin Ines Fricke betonte.  "Die Unfallstatistik gibt uns Recht." Im vergangenen Jahr habe es nur zwei Unfälle mit Grundschulkindern gegeben - bei 16.000 Schulwegen pro Tag in Braunschweig.

Mehr Sorgen als die Grundschüler machen der Polizei allerdings die Heranwachsenden. Kinder zwischen elf und 15 Jahren verunglückten häufiger. Auch Wolfgang Schulze, der Vizepräsident der Verkehrswacht Niedersachsen, bestätigte: Wenn Jugendliche die ersten motorisierten Gefährte entdecken, steigt die Zahl der Unfälle. "Dann will man Eindruck schinden mit dem Moped oder dem ersten Auto", sagte Schulze.

Positiv entwickelt habe sich allerdings das Verhältnis zum Alkohol im Straßenverkehr. "Zu meiner Jugendzeit war es noch heldenhaft, betrunken Auto zu fahren. Heute ist das nicht mehr akzeptiert." Auch in anderen Bereichen müsse so ein gesellschaftlicher Wandel einsetzen - die Jugendverkehrsschule lege dafür den Grundstein. "Wir müssen von der Ellenbogengesellschaft zurückfinden zu einer solidarischen Gemeinschaft", mahnte Schulze.



Heidrun Möbius, die Vorsitzende der Verkehrswacht Braunschweig, dankte den Ehrenamtlichen, die die Arbeit in der Verkehrsschule erst möglich machten. Neue Geräte kann die Jugendverkehrsschule mit ihren Geburtstagsgeschenken anschaffen: Bürgermeisterin Friederike Haflinger überreichte 500 Euro von der Stadt, Wolfgang Schulze steuerte 300 Euro von der Landesverkehrswacht bei.




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