Braunschweig. Mit der großflächigen Entwicklung von Wohnbauflächen hat die Stadt Braunschweig eigenen Angaben zufolge in den vergangenen Jahren die Basis gelegt, um dem Bedarf an Wohnungen und Bauplätzen begegnen zu können. Sie sollen dafür sorgen, dass mehr Menschen sich zum Verbleib in, aber auch zum Zuzug nach Braunschweig entscheiden, heißt es in der Pressemitteilung der Stadt.
Für über 2.300 Wohneinheiten sei derzeit bereits Baurecht geschaffen - Wohnraum für 5.000 Menschen, der jetzt gebaut werden kann. Ein großer Teil davon sei bereits im Bau und damit in absehbarer Zeit auf dem Markt verfügbar. Dazu gehören die Projekte "Taubenstraße" (Nördliches Ringgebiet), "Noltemeyerhöfe", "Heinrich-der Löwe-Kaserne", "Langer Kamp" "Alsterplatz", "Greifswaldstraße" und "Okeraue" mit 1.600 Wohnungen und Ein- oder Zweifamilienhäusern. In Stöckheim-Süd beginne in Kürze die Erschließung für ein Baugebiet mit über 300 Wohneinheiten.
326 Personen verließen die Löwenstadt
Die Schaffung von Wohnraum sei dringend geboten: Die derzeit noch nicht ausreichende Verfügbarkeit von Wohnungen und Baugrundstücken wird vom Referat Stadtentwicklung und Statistik als ein wesentlicher Grund dafür gesehen, dass im vergangenen Jahr mehr Menschen aus Braunschweig ins Umland fort- als zugezogen sind (-326). Auch der überregionale Wanderungssaldo hat sich nicht so positiv entwickelt wie es noch in 2016 der Fall war (2017: +846, 2016: 1.112). Dies ist – neben der seit Jahren bundesweit wirkenden Alterung der Gesellschaft – der Hauptgrund, warum die Einwohnerzahl in Braunschweig 2017 um etwa 350 von 250.704 auf 250.361 (31. Dezember 2016) gesunken ist.
Zwar wäre der Trend zu regionalen Einwohnerverlusten bereits seit 2015 erkennbar, doch hatten die stärkeren überregionalen Wanderungsgewinne noch für positive Salden gesorgt. 2016 war die Stadt – nach Berücksichtigung der zahlreichen kurzfristigen Zu- und Wegzüge aus der Landesaufnahmebehörde – noch einmal um 300 gewachsen.
Markurth: „Attraktive Stadt mit starker Wirtschaft"
"Unsere Statistik zeigt, dass die Einwohnerentwicklung in jenen Stadtteilen positiv ist, wo Wohnungsneubau stattgefunden hat", sagte Oberbürgermeister Ulrich Markurth. Dazu gehörten etwa Wilhelmitor-Süd, Waggum und Petritor-Ost oder Lamme. "Das zeigt, dass unsere großen Anstrengungen im Wohnungsbau der richtige Weg sind. Braunschweig ist eine attraktive Stadt mit starker Wirtschaft und Wissenschaft. Mit vielen Investitionen steigern wir diese Attraktivität weiter. Ich bin zuversichtlich, dass der geringe Einwohnerverlust schon bald in Einwohnerzuwachs umschlagen kann, wenn die vielen im Bau befindlichen Wohnungen und die Baugrundstücke für Einfamilienhäuser auf dem Markt sind und die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen so günstig bleiben wie bisher."
Konzept soll bis 2020 erstellt werden
Nach dem Wohnraumversorgungskonzept soll möglichst bis 2020 Baurecht für 5.000 Wohneinheiten geschaffen werden. Die Bauverwaltung hat einen Großteil des Ziels bereits geschafft. Eine wichtige Rolle bei der Umsetzung spielen neben den privaten Bauherren auch die Wohnungsbaugesellschaften, darunter auch die städtische Niwo, etwa mit den großen Baugebieten im Nördlichen Ringgebiet und am Alsterplatz. Mit einer wieder positiven Einwohnerentwicklung würde hoffentlich auch die Zahl der Geburten wieder frühere Höhen erreichen. Sie ist nach dem jüngsten Höchststand in 2016 (2.474) in 2017 wieder etwas gesunken (2.320), liegt jedoch weiterhin auf hohem Niveau verglichen mit dem Durchschnittswert der vergangenen 20 Jahre.
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