Braunschweig. Bei einer Mitarbeiterin eines Seniorenheims im Stadtteil Schwarzer Berg ist die Infektion mit dem COVID-19-Virus nachgewiesen worden. Derzeit gibt es keine Hinweise auf weitere Ansteckungen. Das berichtet die Stadt Braunschweig in einer Pressemitteilung.
Aus Gründen der Prävention werden am gestrigen Dienstag unter Leitung des Gesundheitsamtes in einer mobilen Teststation vor Ort alle Bewohnerinnen und Bewohner sowie Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Einrichtung vorsorglich getestet. Die Stadtverwaltung wird über das Ergebnis der Tests informieren.
Wie die Stadt auf Nachfrage mitteilt, werden rund 60 Bewohnerinnen und Bewohner sowie rund 40 Bedienstete getestet. Wie viele zu der Mitarbeiterin direkten Kontakt hatten, sei nicht bekannt. Ob und gegebenenfalls welche weiteren Maßnahmen ergriffen werden müssen, werde entschieden, wenn die Testergebnisse vorliegen. Nach den allgemeinen Bestimmungen der Niedersächsischen Landesverordnung gelte zudem, dass in einer Einrichtung kein Besuch empfangen werden dürfe, wenn es in dort ein aktuelles SARS-CoV-2-Infektionsgeschehen gebe.
Die Infizierte kam aus dem Urlaub zurück
Bei der Infizierten handele es sich um eine Teilzeitkraft, die aus dem Urlaub zurück gekehrt sei und bereits wieder im Heim gearbeitet habe, berichtete Verena Paliga vom Presseteam der Feuerwehr vor Ort. Der erste Corona-Massentest in Braunschweig wurde vom Gesundheistamt in Zusammenarbeit mit dem Malteser Hilfsdienst und der Berufsfeuerwehr Braunschweig durchgeführt. Ärzte und Hygienebeauftragte des Klinikums Braunschweig seien auch in die Aktion involviert gewesen. Bislang hätten keine Bewohner oder weitere Mitarbeiter Symptome gezeigt. Daher sei dies eine reine Vorsichtsmaßnahme, so Paliga. Die Ergebnisse würden am heutigen Mittwoch erwartet. Ein Test dauere etwa fünf Minuten pro Person.
"Der Test kann auf zwei verschiedenen Wegen erfolgen", ergänzt Andreas Ahrens vom Gesundheitsamt Braunschweig. Zum einen mit Rachenwasser. Hier werde mit etwas Wasser gegurgelt und dies dann in ein Röhrchen gespuckt. Diese schonende Methode werde vor allem bei den Bewohnern angewandt. Der eigentliche Rachenabstrich sei etwas belastender, da hier ein Tupfer ziemlich weit in den Hals eingeführt werde. Auch sei hier ein zusätzlicher Nasenabstrich erforderlich. Ziel der Maßnahme sei es Infektionsketten zu durchtrennen. Würden Bewohner positiv getestet, müssten diese in Quarantäne und unter besonderen Schutzmaßnahmen separat versorgt werden. Infizierte Mitarbeiter müssten zuhause bleiben. Die häusliche Quarantäne gelte dann auch für dessen Hausgemeinschaft.
Der Einsatz kam früher als die Übung
Die Entscheidung zur Reihentestung war laut einer Pressemitteilung der Malteser am Vortag gefallen. Auf Anforderung des Gesundheitsamtes organisierte die Abteilung „planende Gefahrenvorbeugung“ der Berufsfeuerwehr unter Leitung von Peter Kropf den Einsatz und holte dafür die Malteser mit ins Boot. Seit 10 Uhr am Dienstagmorgen war Jörg Rütjerodt, Leiter Notfallvorsorge und Katastrophenschutz der Malteser in der Diözese Hildesheim, mit fünf Fahrzeugen und 18 ehrenamtlichen Mitarbeitern vor Ort, unterstützt von Peter Kropf und einigen Feuerwehrleuten.
Gegen Mittag konnte das Testen beginnen und war schon nach rund vier Stunden beendet. „Das Heim hat die Testreihe gut vorbereitet“, lobten Rütjerodt und Kropf und fanden auch gute Worte für ihre ehrenamtlichen Hilfskräfte. Für Rütjerodt war dies der erste Einsatz dieser Art und kam zur rechten Zeit: Wenige Tage später hatte er eigentlich mit seinen Ehrenamtlichen eine solche Reihentestung üben wollen – die Wirklichkeit kam ihm jedoch zuvor.
mehr News aus Braunschweig