Braunschweig. Die starken Regenfälle in der vergangenen Woche haben die Arbeiten auf Braunschweigs größter Baustelle (über die BraunschweigHeute.de Woche für Woche berichtet) am Shopping Center im BraWoPark beeinträchtigt. Teilweise wurden bereits verlegte Grundleitungen aufgeschwemmt, weil die Gräben noch nicht wieder mit Sand verfüllt waren.
Um sie vor Verunreinigungen zu schützen, waren die grünen KG 2000-Kanalrohre an den Enden jeweils verschlossen. Durch die Luft im Inneren tauchten sie auf einer Länge von 70 Meter aus dem Wasser auf wie U-Boote und schwammen in den überfluteten Gräben – sehr zum Leidwesen der Arbeiter von Generalunternehmer ANES Bauausführungen Berlin GmbH.
[image=15464]Die Gräben mussten mit diversen Pumpen von den Wassermassen befreit werden, damit die Gräben weiter verfüllt werden konnten. „Der Boden auf dem Grundstück ist extrem schluffig. Das Oberflächenwasser versickert wegen des hohen Tonanteils nur sehr langsam“, begründet Christian Kampe von der Bauorganisation des Bauherrn Volksbank BraWo den raschen Einsatz der Pumpen.
Insgesamt sind etwa 3000 Meter Grundleitungen für Regenwasser, Schmutzwasser und Fett verlegt worden. Sie haben Durchmesser von üblichen zehn bis zu stattlichen 30 Zentimetern. Die KG 2000 Rohre sind das modernste und leistungsfähigste Kanalsystem auf dem Markt. Sie bestehen aus Polypropylen, halten Temperaturen von -20 °C bis 90 °C stand, sind chemisch beständig und selbstreinigend.
Nach Herstellerangaben sollen die Rohre selbst unter extremen Bedingungen mindestens 100 Jahre lang dicht, funktionssicher und wirtschaftlich sein. Dass es jetzt zum teilweisen Aufschwemmen kam, ist auch deswegen ärgerlich, weil in dem komplizierten Gesamtsystem selbstverständlich ein bestimmtes Gefälle eingehalten werden muss. Die Rohre waren exakt vermessen und zentriert.
Zurzeit ragen unzählige grüne Anschlussstücke aus dem Erdreich heraus und werden es auch noch nach dem kompletten Verfüllen der Gräben tun. Die Mehrzahl wird erst im Oktober in Beton fixiert. Denn die Sohle des Shopping Centers wird erst betoniert, wenn die Decke zum 1. Parkdeck fertig ist. Der Boden wird aus so genanntem Walzbeton hergestellt – nach einem Verfahren, wie es auch beim Autobahnbau verwendet wird. Die Sohle wird etwa 250 Meter lang und 85 Meter breit sein.
Einige der grünen Rohre sind bereits in den 48 Grundfundamenten für die Träger und die Streifenfundamente für die Außenwände eingelassen. Es sind die Durchläufe für das Regenwasser, das später durch Fallrohre vom Dach heruntergeleitet wird. Die Fundamente haben jeweils eine Stärke von 1,45 Meter.
Keine Probleme gab es durch den Regen auf der Baustelle für das Business Center II. Dort werden derzeit die Kernwände für das Erdgeschoss des Hochhauses gegossen.
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