Braunschweig. Am Montag vergangener Woche gab es im Einkaufszentrum Schloss Arkaden einen tragischen Zwischenfall. Eine Person hatte öffentlich Suizid begangen. Da dies am Vormittag gegen 11 Uhr passierte, gab es zahlreiche unfreiwillige Zeugen des Vorfalls. Doch wie kommen diese Menschen mit dem Gesehenen klar? Welche Hilfsangebote gibt es? regionalHeute.de ging der Frage nach.
In der Regel wird in den Medien nicht über Suizide oder Suizidversuche berichtet, um keine Vorbilder oder Handlungsanleitungen für potenzielle Nachahmer zu liefern. Doch in Fällen wie diesem, die für eine große öffentliche Aufmerksamkeit sorgen - schließlich waren Teile des größten Braunschweiger Einkaufscenters für mehrere Stunden gesperrt - werden Ausnahmen gemacht. Entsprechend gab es in den Sozialen Medien - nicht nur als Reaktion auf unseren Artikel - eine große Resonanz.
Das Gesehene verarbeiten
So finden sich auch zahlreiche Posts von Betroffenen, die nach eigenen Angaben Zeugen des Vorfalls in den Schloss Arkaden geworden sind. Sie fragen jetzt, wie sie das Gesehene verarbeiten sollen. regionalHeute.de nahm dies zum Anlass, um bei der Polizei und der Stadt Braunschweig als Zuständige für Berufsfeuerwehr und Rettungsdienst nachzufragen, welche Angebote es gibt - direkt am Ort des Geschehens, aber auch möglicherweise erst Stunden oder Tage später, wenn die schlimmen Bilder nicht mehr aus dem Kopf wollen.
Die Polizei stellt dabei klar, dass man hier nicht der richtige Ansprechpartner sei. "Das Thema der Betreuung von Personen, die durch solche Ereignisse, wie zum Beispiel dem jüngsten Suizid im Schloss, obliegt in Gänze dem Rettungsdienst. Teams von Notfallseelsorgern kümmern sich noch vor Ort um Betroffene", erklärt Polizeisprecher Lars Dehnert. Lediglich für betroffene Polizeibeamte, die gegebenenfalls unter dem Eindruck des Geschehenen stehen, gebe es intern Unterstützungsangebote.
Über Rettungsleitstelle angefordert
Die Stadt Braunschweig verweist auf die Notfallseelsorge der Ev.-luth. Propstei. "Ehrenamtliche Notfallseelsorgerinnen und Notfallseelsorger betreuen Menschen bei Unfällen, Bränden, Todesfällen oder anderen Ereignissen. Sie werden bei Bedarf über die Rettungsleitstelle der Feuerwehr angefordert", berichtet Stadtsprecher Rainer Keunecke.
Doch dies betrifft nur die Situation direkt am Unglücksort. "Menschen, die im Nachgang zu einem Ereignis Hilfe benötigen, können sich an den Hausarzt oder an die Beratungsstellen der verschiedenen Träger von Kirchen bis Sozialverbänden wenden", so Keunecke abschließend.