Braunschweig. Die Basketball Löwen Braunschweig sind zurück in der Erfolgsspur. Nach zuletzt teils bitteren und sehr schmerzhaften Niederlagen hat die Mannschaft von Trainer Pete Strobl am Sonntag viel Charakter gezeigt und anders als zuletzt ihre Führung vom ersten Viertel bis zum Schluss behauptet. Am Ende stand in der Volkswagen Halle ein verdienter 80:68-Sieg (48:37) gegen den Tabellenneunten Fraport Skyliners. Das berichten die Basketball Löwen Braunschweig in einer Pressemitteilung.
Die Gäste aus Frankfurt hatten über das gesamte Spiel nur einmal in der 5. Spielminute mit 7:8 vorne gelegen und taten sich sehr schwer gegen die gute Löwen-Verteidigung. Im Wesentlichen hielt nur der zweitbeste Liga-Scorer Matt Mobley (24 Punkte) dagegen, was trotz erneut ausbaufähiger Freiwurfquote (66 Prozent) und vieler Ballverluste (20) nicht gegen die sonst gute und geschlossene Teamleistung der Löwen ausreichte. Bei denen verdiente sich Garai Zeeb ein Extra-Lob, der mit starker Verteidigung und Hustle-Plays voranging, so ganz wichtige Impulse gab und laut Strobl der „Gamewinner“ war. Topscorer wurde allerdings Arnas Velička (16 Punkte) gefolgt von Gavin Schilling, der mit 15 Punkten und neun Rebounds an einem Double-Double kratzte.
Hohe Intensität in der Defensive
Ein Fokus der Löwen sollte in diesem Spiel auf der Reduzierung der Ballverluste liegen. Das gelang ihnen im ersten Viertel nicht. Sieben Turnovers standen nach zehn Minuten in ihrer Statistik. Dennoch bestimmte die Strobl-Mannschaft das Spiel und führte in der 9. Minute mit 18:8, weil sie in der Defensive angeführt von Garai Zeeb mit hoher Intensität spielte, aber auch gut beim Rebound arbeitete und hochprozentig aus dem Feld traf (70 Prozent, 3/3 Dreier). Das galt nicht für die Gäste. Die fanden gegen die Braunschweiger Verteidigung kaum Antworten und versenkten lediglich magere 29 Prozent ihrer Würfe. Der zweitbeste Liga-Scorer Matt Mobley war sogar vollkommen blass geblieben (0/5) und erstmals 16 Sekunden vor dem Viertelende mit zwei Punkten von der Freiwurflinie erfolgreich.
Die änderten nichts daran, dass die Löwen um den guten Arnas Velička mit einer verdienten 22:15-Führung in den zweiten Spielabschnitt gingen und ihren Vorsprung in der 13. Minute auf zwölf Zähler ausbauten (29:17). Gäste-Coach Sebastian Gleim nahm eine Auszeit. Daraufhin wurden die Skyliners physischer und auch Mobley fand besser ins Spiel. Zudem pfiffen die Schiedsrichter Mitte des Viertels binnen 30 Sekunden vier Fouls gegen die Löwen, wodurch die Frankfurter vornehmlich durch Freiwürfe auf 36:33 herankamen. Aber das Strobl-Team, das in diesem Viertel starke elf Punkte aus zweiten Chancen machte, fand eine Antwort: Der Ball ging gezielt unter den Korb zu Gavin Schilling, am anderen Ende hatten die Löwen Stopps und zogen auf 48:37 nach 20 Minuten davon.
Spielfluss geriet ins Stocken
Nach der Pause geriet der vorherige Spielfluss der Löwen etwas ins Stocken. Nachdem die jungen Wilden im zweiten Viertel ihre Ballverluste unter Kontrolle hatten, mehrten sich diese nun wieder und hinzukommend lief Mobley heiß. Nach einer 14-Punkte-Führung durch Luc van Slooten traf der Frankfurter Topscorer 3-mal von der Dreierlinie und brachte sein Team fast im Alleingang auf 52:48 heran. Aber die Löwen blieben gefestigt, spielten gegen Ende des Viertels wieder aggressiv Richtung Korb und zogen viele Fouls. Überhaupt war das Viertel neben steigender Intensität von vielen Fouls und Freiwürfen geprägt - und ausgerechnet über diese und starke Defensivsequenzen setzten sich die Löwen wieder ab.
Sie gingen mit einem 61:50 in die letzten zehn Minuten, in denen die Löwen zwei Minuten für einen weiteren Korb brauchten. Insgesamt war das Spiel zäher und sehr intensiv. Aber die Löwen und allen voran Garai Zeeb nahmen das an und hielten mit Bravour dagegen. Zeeb gab auch in der Schlussphase wichtige Impulse und war wesentlich für die Entscheidung in diesem Spiel mitverantwortlich: Nach einem Dreier von Martin Peterka klaute er den Gästen den Ball, woraus ein Dunk für Benedikt Turudic zum 74:60 folgte. Und kurz darauf war er selbst per Floater zum 76:63 erfolgreich (38. Minute). Das war nicht mehr für den Tabellenneunten aufzuholen.
Trainerstimmen zum Spiel:
Pete Strobl (Basketball Löwen): „Dieses Spiel war psychisch für uns sehr wichtig. In der Halbzeit haben wir in der Kabine gesagt, wir wollen dieses Spiel gewinnen und für meine Mannschaft war es wichtig zu sehen, dass wir das können. Wenn wir bis zum Schluss gute Dinge machen, gut verteidigen, gut den Ball bewegen, geben wir uns die Chance, Spiele zu gewinnen. Besonders lobe ich heute Garai Zeeb. Schon wieder war er unser Gamewinner, so wie er reingekommen ist und verteidigt hat. Wir haben so viele verletzte und so viele müde Spieler durch die vielen Spiele hintereinander. Unser Athletiktrainer, unser Physio, mein Co-Trainer, alle haben so viel Arbeit investiert und ohne diese Arbeit wären wir nicht in der Lage, solche Spiele zu gewinnen. Wir sind heute zusammengeblieben, das zeigt Charakter. Insgesamt bin ich sehr stolz, wie wir uns weiterentwickelt haben. Das war für uns ein großer und wichtiger Schritt.“
Sebastian Gleim (Fraport Skyliners): „Gratulation an Braunschweig zum verdienten Sieg. Sie haben das Spiel gewonnen, weil sie mehr Energie investiert und durch Kampfgeist mehr Plays gemacht haben. Wir haben vom Energielevel und von der Aufmerksamkeit unser schwächstes Spiel in der Saison gemacht. Dafür gibt es natürlich viele Erklärungen, aber die Art und Weise wie sich Spieler auf dem Feld nicht geholfen und nicht in der Rotation unterstützt haben, hat uns immer wieder sehr viel Energie genommen. Die brauchen wir aber, um gut zu spielen und ins Laufen zu kommen. Offensiv haben wir immer dann, wenn wir den Ball gut bewegt haben, nicht gescort und wenn wir es forciert haben, gepunktet, z.B. durch Einwürfe oder Matt Mobley in einigen Pick-and-Roll-Situationen. Aber um souveräner und besser zu spielen, fehlt uns die nötige Balance, wie schon letzte Woche gegen ALBA Berlin."
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