Neue Erkenntnisse zur Frühphase des Sonnensystems


Der Vortrag findet im Haus der Wissenschaft statt. Foto: Archiv/Thorsten Raedlein
Der Vortrag findet im Haus der Wissenschaft statt. Foto: Archiv/Thorsten Raedlein | Foto: regionalHeute.de

Braunschweig. Im Rahmen der Veranstaltungsreihe Astroherbst laden das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) und das Haus der Wissenschaft Braunschweig am 23. Oktober um 19 Uhr in die Aula des Haus der Wissenschaft ein. "Wie Rosetta unser Verständnis über die Entstehung der Planeten verbessert hat" lautet der Titel der Veranstaltung.


Professor Jürgen Blum vom Institut für Geophysik und extraterrestrische Physik an der Technischen Universität Braunschweig berichtet über die Ergebnisse der europäischen Forschungsmission Rosetta zum Kometen 67P/Churyumov-Gerasimenko und erläutert, in welchem Ausmaß diese Erkenntnisse unser Verständnis der Frühphase des Sonnensystems erweitert haben. Der Eintritt ist frei.

Die 2016 abgeschlossene Rosetta-Mission der europäischen Raumfahrtagentur ESA war eines der erfolgreichsten Projekte der Weltraumforschung in den letzten Jahrzehnten. Zum ersten Mal wurde ein aktiver Komet von einer Raumsonde nicht nur im Vorbeiflug passiert, sondern die Sonde blieb über viele Monate in der unmittelbaren Umgebung des Kometen, erforschte ihn aus nächster Nähe und setzte im November 2014 den Lander „Philae“ auf seiner Oberfläche ab. Braunschweiger Forschungsinstitute der Technischen Universität und dem Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt waren maßgeblich an der Mission beteiligt.

Kometen haben bei der Bildung der Planeten vor viereinhalb Milliarden Jahren, insbesondere bei ihrer Anreicherung mit Wasser und organischen Molekülen, eine Schlüsselrolle gespielt. Die ROSETTA-Ergebnisse zeigen indessen, dass diese Rolle im Detail doch wesentlich anders aussah als man vorher gedacht hatte. Auch die Struktur der Kometen selbst unterscheidet sich recht erheblich von früheren Modellvorstellungen. Unser Wissen über die Prozesse im frühen Sonnensystem hat sich jedenfalls durch die ROSETTA-Mission erheblich verbessert.

Professor Jürgen Blum hat 1990 an der Universität Heidelberg in Physik promoviert und habilitierte sich 1999 an der Universität Jena. Dazwischen arbeitete er am Max-Planck-Institut für Kernphysik und am Max-Planck-Institut für extraterrestrische Physik sowie am Naval Research Laboratory in Washington. Seine Forschungsschwerpunkte sind die Planetenentstehung und der Sternenstaub. Seit 2003 ist Jürgen Blum Professor am Institut für Geophysik und extraterrestrische Physik der Technischen Universität Braunschweig.

Mehr Informationen zur Veranstaltung finden Sie unter: http://www.hausderwissenschaft.org/wissens-welle/astroherbst.html.


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