Braunschweig. Braunschweigs Wirtschaftsdezernent Gerold Leppa soll ab Januar 2026 auch Stadtbaurat der Stadt Braunschweig werden und die Nachfolge von Heinz-Georg Leuer antreten, der zum Jahresende in den Ruhestand tritt. Das teilte die Stadtverwaltung in einer Presseinformation am heutigen Montag mit.
Leppa soll Wirtschaftsdezernent bleiben und das künftige Dezernat für Stadtplanung, Verkehr, Bau und Wirtschaft führen, das aus einer Zusammenlegung beider Dezernate entsteht. Zudem soll die Leiterin des Peiner Kreismuseums, Dr. Doreen Götzky, ab 1. Januar 2027 Nachfolgerin von Prof. Anja Hesse als Dezernentin für Kultur und Wissenschaft werden.
Oberbürgermeister schlägt Dezernenten vor

Braunschweigs Wirtschaftsdezernent Gerold Leppa soll ab Januar 2026 auch Stadtbaurat der Stadt Braunschweig werden Foto: Alexander Dontscheff
Dies sind die Vorschläge, die Oberbürgermeister Dr. Thorsten Kornblum heute den Ratsgremien vorlegt. In einem Pressegespräch stellte der OB heute die Bewerberin und den Bewerber vor und erläuterte die Pläne zur Dezernatsverteilung. Beide Positionen hatte die Stadtverwaltung nach Ratsbeschluss am 16. September 2025 ausgeschrieben. Für die Stelle der Stadtbaurätin beziehungsweise des Stadtbaurats hatten sich 15 Personen beworben, für die Position der Kulturdezernentin beziehungsweise des Kulturdezernenten 23.
Der Oberbürgermeister freue sich über zwei hervorragend geeignete Personen, die sich beide gegen starke Konkurrenz durchgesetzt hätten. Leppa ist Diplom-Geograph und erfülle damit die Auswahlkriterien bezüglich der universitären Vorbildung für die Stelle, zugleich hatte er als langjähriger Geschäftsführer der Braunschweig Zukunft GmbH und der Braunschweig Stadtmarketing GmbH sowie als Wirtschaftsdezernent bereits eine Vielzahl von Schnittstellen mit den Bereichen Stadtplanung, Verkehr und Tiefbau. Der OB nannte etwa die Mitarbeit am Integrierten Stadtentwicklungskonzept, am neuen Flächennutzungsplan und am Mobilitätsentwicklungsplan sowie die Federführung für die Innenstadtstrategie und die entsprechenden Förderprojekte.
"Er hat dadurch ein großes Wissen über unsere Braunschweiger Themen in dem Bereich, und er kennt das Spannungsfeld zwischen Politik und Verwaltung natürlich genau. Es hat sich in den vergangenen Jahren für eine Vielzahl von dezernatsübergreifenden Projekten erfolgreich engagiert."
Kornblum sagt weitert: "Mit Gerold Leppa bietet sich aufgrund seiner bisherigen Tätigkeit die große Chance, die beiden eng zusammenhängenden Bereiche Bau und Wirtschaft zusammenzuführen. Auch in thematischer Hinsicht ist das naheliegend: Ich nenne hier nur einmal die Entwicklung der Innenstadt, die Ausweisung von Gewerbeflächen, die Ansiedlung neuer Unternehmen oder auch die Begleitung von Großprojekten besonderer Art wie die Bahnstadt oder eben die integrierte Stadtentwicklung."
Zudem solle die Zusammenlegung der Dezernate in wirtschaftlich herausfordernden Zeiten ein deutliches Zeichen für eine noch innovations- und investitionsfreundlichere Verwaltung setzen, betonte der Oberbürgermeister. Eine serviceorientierte Bauverwaltung sei immer auch eine gute Wirtschaftsförderung. "Diesen Ansatz wollen wir in Zukunft noch weiter verstärken, um den Wirtschaftsstandort, Wohlstand und Arbeitsplätze in unserer Löwenstadt zu sichern und auszubauen."
Weniger Dezernate
Die Geschäftsführerpositionen bei den beiden Gesellschaften würde Gerold Leppa im Fall seiner Wahl zum Stadtbaurat aufgeben. Sie würden dann zunächst kommissarisch besetzt und zeitnah ausgeschrieben. Das Wirtschaftsdezernat in seiner bisherigen Form würde aufgelöst, so dass es künftig nur noch sieben Dezernate gibt.
Gerold Leppa stammt aus Nürnberg, war zuvor unter anderem Leiter des Stadtmarketings in Bochum und ist seit 2004 in Braunschweig tätig, zunächst damals als Geschäftsführer der neu gegründeten Stadtmarketinggesellschaft, später auch als Geschäftsführer der Wirtschaftsförderung und als Wirtschaftsdezernent. Er begleitete als Geschäftsführer der Metropolregion GmbH u.a. die erfolgreiche Bewerbung um das Nationale Schaufenster Elektromobilität.
Dr. Doreen Götzky soll Dezernentin für Kultur und Wissenschaft werden
Für die Nachfolge von Prof. Anja Hesse schlägt Dr. Kornblum die bisherige Leiterin des Kreismuseums Peine, Dr. Doreen Götzky, vor. Sie ist promovierte Kulturwissenschaftlerin und leitet das Museum seit Juni 2017. Zudem hatte sie von 2022 bis 2023 interimsweise die Geschäftsführung des Roemer-Pelizaeus Museums in Hildesheim inne.
Zuvor war sie unter anderem von Oktober 2015 bis Juni 2017 Abteilungsleiterin Kultur beim Landesverband Lippe sowie von November 2006 bis September 2015 wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Kulturpolitik der Universität Hildesheim. "Durch ihre langjährige Tätigkeit in verschiedenen kommunalen Kultureinrichtungen hat sie das nötige umfangreiche Fachwissen, die Führungserfahrung und ist geschult im Verhältnis von Verwaltung und Politik", sagte der Oberbürgermeister.
Gerold Leppa würde am 9. Dezember für acht Jahre als Stadtrat gewählt. Über die Einstellung von Frau Dr. Götzky entscheidet zunächst der Verwaltungsausschuss am 2. Dezember, der Rat dann am 9. Dezember über ihre Bestellung zur Dezernentin.
"Mit diesen beiden Vorschlägen wird die Dezernentinnen- und Dezernentenriege weiter hervorragend aufgestellt sein, die großen und herausfordernden Zukunftsaufgaben, an denen wir arbeiten, weiter zu meistern", so der OB abschließend.

