Braunschweig. »BS - Eine Stadt sucht ihre Mitte«: Das neue Projekt des Stadt-Theaters hat Premiere bei der 4. StudiKultNacht am 3. Juli um 20 Uhr in der Hausbar.
Die Mitte gilt als ein Ort der Sicherheit und Beständigkeit. Während links und rechts Gefahren drohen, verspricht die Mitte Ausgleich, Wohlstand, Frieden. Wer in der Mitte bleibt, ist gut beraten. Im Jahr 2014 wird der geburtenstärkste Jahrgang der Bundesrepublik Deutschland 50. Er hat also die Mitte des Lebens erreicht. In eben diesen 50 Jahren ist die Mitte der Gesellschaft im Verlauf der bundesdeutschen Geschichte liberaler, vielfältiger und bunter geworden.
War sie in den 1950/60er Jahren noch durch kleinbürgerliche Lebensweisen geprägt, so hat sie seit der 68er Generation an kultureller und mentaler Vielfalt gewonnen. Alle Parteien der Bundesrepublik halten inzwischen nach Wählern in der Mitte Ausschau. Auf die Mitte ist Verlass. Mit der Veränderung der Mitte der Gesellschaft vervielfältigen sich ebenso die Werte, Normen, Befürchtungen und Erwartungen der Menschen in der Mitte der Gesellschaft. Die Ränder zu den Extremen nach rechts und links werden durchlässiger. Wer also ist die Mitte? Wie findet man seine Mitte? Wie ist das Leben in der Mitte? Wo ist unsere Mitte, wo die Mitte Braunschweigs?
16 Stadt-Theaterer sind in einem Spielclub mit diesen Fragen auf die Suche gegangen. Sie versammeln sich auf der Bühne, repräsentieren drei Generationen, verschiedene Kulturen, sind Arbeitnehmer und Rentner. Sie ziehen Bilanz und erzählen welche Entscheidungen sie in ihrem Leben getroffen haben, welche nicht. Manche haben in Trümmern gespielt, manche sind in einem geteilten Deutschland geboren. Alle haben eine gute Bildung bekommen. Alle arbeiten fleißig. Sie sind ein Teil unserer Gesellschaft. Was hält diese Gruppe zusammen? Was macht sie aus? Gibt es etwas, wofür sie gemeinsam stehen, wofür sie gemeinsam kämpfen? Oder ist die Mitte nur noch der kleinste gemeinsame Nenner zwischen ihnen?
Leitung, Inszenierung & Theaterpädagogik Angelika Andrzejewski, Produktionsassistenz Laura Zielinski, Dramaturgie Katrin Breschke. Mit Sebastian Deubler, Zurab Dgebuadze, Henning Ehlers, Nina Fahrtmann, Kira Forst, Figen Köksal, Stefan Krense, Kerstin Kuechler-Kakoschke, Klaus Rhoda, Sara Rhoda, Karin Rosenthal, Miguel Ruiz, Arthur Schneider, Silvie Schönberg, Dagmar Schuhmacher, Theresa Wegner, Helen Wang und Anton Ullmann.
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