Braunschweig. Die Bürgerstiftung Braunschweig hat unter dem Titel „Bildung im Vorübergehen“ ein neues Projekt zur Heimat- und Geschichtspflege in Braunschweig initiiert. Es wurde am Montag, 26. Oktober, auf dem Ruhfäutchenplatz gestartet. Die stellvertretende Vorstandsvorsitzende der Stiftung, Karin Heidemann-Thien, und Oberbürgermeister Ulrich Markurth als Schirmherr des Projekts präsentierten die ersten beiden neuen Zusatzschilder zu Straßennamenschildern für den „Ruhfäutchenplatz“ und die „Georg-Eckert-Straße“.
Die Stadt Braunschweig unterstützt das Projekt der Bürgerstiftung im Rahmen einer Kooperation. Dabei sollen bereits bestehende Straßennamenschilder im Stadtgebiet mit Zusatzschildern - sofern noch nicht vorhanden - ausgestattet werden. Die Stadt versieht derzeit Straßennamenschilder, die nach Persönlichkeiten benannt werden, bereits mit Zusatzschildern mit jeweiligen Kurzinformationen zu Lebensdaten und Werk der Persönlichkeit. Ziel des Projekts ist es, über kleine Zusatzschilder auf die Herkunft und die Besonderheiten des Namens einer Straße zu informieren und dazu beizutragen, die Braunschweiger Stadtgeschichte erlebbarer zu machen. Das Projekt der Bürgerstiftung beschränkt sich dabei nicht auf Persönlichkeiten, sondern es sollen auch geographische und altertümliche Namen erläutert werden.
„Zukünftig werden nicht nur die zahlreichen Weihnachtsmarktbesucher im Vorübergehen lesen, was es mit dem eigentümlichen Namen auf sich hat“, beschreibt Karin Heidemann-Thien, stellvertretende Vorstandsvorsitzende der Bürgerstiftung Braunschweig, die Idee. Oberbürgermeister Ulrich Markurth: „Auf diese Weise können sich die Bürgerinnen und Bürger, aber auch Besucherinnen und Besucher unserer Stadt künftig schnell über die Herkunft vieler traditioneller Straßennamen orientieren, und das ist auch ein guter Einstieg, sich intensiver mit der spannenden Geschichte unserer Stadt zu beschäftigen.“
„Ruhfäutchen“ stammt vermutlich – ganz sicher ist es nicht – von „Rauhfüßchen“ und war der volkstümliche Name für Hofdiener, die ihre edlen Strümpfe mit Gamaschen schützten. Nach dem Pädagogen und Hochschullehrer Georg Eckert ist auch das international berühmte Schulbuchinstitut an der Celler Straße benannt. Jeder kann sich an „Bildung im Vorübergehen“ beteiligen. Als Geburtstags- oder Firmenjubiläumgeschenk, als Anwohner oder Geschäftsinhaber an einer Straße oder zur Erinnerung an den eigenen Familiennamen – mit einer Spende von 100 Euro realisiert die Bürgerstiftung Braunschweig in Kooperation mit der Stadt ein Schild nach Wahl der Spenderinnen und Spender. Das Schild wird dann dem Spender auf der Homepage der Bürgerstiftung Braunschweig persönlich zugeordnet. Aber auch kleinere Beträge helfen bei der Projektumsetzung.
Die Bürgerstiftung Braunschweig hofft, dass diese Idee von vielen heutigen und auch ehemaligen Braunschweigerinnen und Braunschweigern als „Schilderpaten“ mitgetragen wird. Jährlich sollen viermal Unterschilder der Öffentlichkeit übergeben werden. Die Straßen und Plätze sowie die Reihenfolge bei der Realisierung wählt die Bürgerstiftung in Abstimmung mit den Spenderinnen und Spendern aus. An langen Straßen sollen mehrere Schilder angebracht werden. Für die inhaltliche Beratung, Recherche und Texterstellung konnte der Historiker Dr. Ulrich Ludewig gewonnen werden. Wer sich beteiligen möchte, erhält weitere Informationen bei der Bürgerstiftung Braunschweig, Löwenwall 16, 38100 Braunschweig; www.buergerstiftung-braunschweig.de; Mail: info@buergerstiftung-braunschweig.de; Tel.: 0531 48202400. Wer mehr erfahren möchte, dem sei die Straßenserie vom regionalBraunschweig.de ans Herz gelegt. Mehr Infos hier.
mehr News aus Braunschweig