Neuregelung bei Facharztterminen

von Robert Braumann


| Foto: regionalHeute.de



Braunschweig. Wer in Niedersachsen einen Termin beim Facharzt benötigt, braucht Geduld. Laut einer Forsa-Umfrage im Auftrag der Techniker Krankenkasse (TK) waren nur 56 Prozent der niedersächsischen Befragten mit der Wartezeit auf einen Termin bei ihrem letzten Arztbesuch zufrieden.

Das lange Warten soll nun ein Ende haben, denn das Bundeskabinett hat einen Gesetzentwurf vorgestellt, der eine Termingarantie vorsieht. Gibt es eine Überweisung vom Arzt, sollen sich alle gesetzlich Versicherten innerhalb von rund vier Wochen beim Facharzt vorstellen dürfen. Ausgenommen sind Augen- und Frauenärzte. Viele Versicherte beklagen die "Zweiklassenmedizin", die sich auch in Zahlen der kassenärztlichen Bundesvereinigung niederschlägt: Jeder vierte gesetzlich Versicherte muss länger als drei Wochen auf einen Facharzttermin warten. Bei den Privatpatienten ist es nicht einmal jeder Zehnte. "Die Wartezeitenproblematik, vor allem bei Fachärzten, ist bekannt und nicht von der Hand zu weisen", erklärt Inken Holldorf, TK-Chefin in Niedersachsen. Sie begrüßt, dass Versicherte künftig in medizinisch begründeten Fällen garantiert innerhalb von vier Wochen einen Facharzttermin erhalten sollen.

Das kann dauern...


Doch gibt es wohl weiterhin ein Schlupfloch. Im Entwurfstext der Regierung heißt es der Anspruch gelte nicht bei: "verschiebbaren Routine-Untersuchungen und in Fällen von Bagatellerkrankungen sowie bei weiteren vergleichbaren Fällen." Wer sich einmal in einschlägigen Bewertungsforen (z.B. Jameda oder Sanego) für Ärzte in Braunschweig umsieht, der kann schnell feststellen, dass die Problematik auch in der Löwenstadt durchaus vorhanden ist. Viele Patienten beschweren sich über die lange Wartezeiten auf einen Termin, sind aber meist von den Ärzten selber überzeugt. Am längsten sind die Wartezeiten im übrigen beiPsychiatern, Kardiologen, Frauenärzten, Urologen, Hautärzten, Orthopäden und Augenärzten.