Nichts ist umsonst: Einrichtungen müssen weiter für Schutzausrüstung zahlen

Trotz der aktuellen Mangelsituation können Einrichtungen Infektionsschutzmaterial nur gegen entsprechende Bezahlung erhalten. Die hat sich jedoch versechsfacht.

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Torge Malchau, Branddirektor bei der Feuerwehr Braunschweig und Mitglied des Corona-Krisenstabes der Stadt erläutert, warum Schutzausrüstung auch in Krisenzeiten nicht einfach kostenlos abgegeben werden kann.
Torge Malchau, Branddirektor bei der Feuerwehr Braunschweig und Mitglied des Corona-Krisenstabes der Stadt erläutert, warum Schutzausrüstung auch in Krisenzeiten nicht einfach kostenlos abgegeben werden kann. | Foto: aktuell 24

Braunschweig. Im Angesicht der Corona-Krise ist von einer "weltweiten Mangellage" an Infektionsschutzmaterial die Rede. Die Preise für OP-Masken hätten sich versechsfacht, bestätigte auch WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus gegenüber der britischen Zeitung Independent. So notwendig sie auch seien mögen, kostenlos könne man die Ware nicht abgeben, wie Tore Malchau vom Krisenstab der Stadt Braunschweig erläutert. Er verweist auf die Verantwortung der Unternehmen.


"Unternehmerinnen und Unternehmer sind dafür verantwortlich, dass ihre Mitarbeiter ausreichend mit Schutzmaterial ausgestattet sind. Das müssen die Unternehmerinnen und Unternehmer ausreichend zur Verfügung stellen und sie müssen es kaufen", erläutert Torge Malchau, Branddirektor bei der Feuerwehr Braunschweig und Mitglied des Corona-Krisenstabes im neuesten Update-Video. Um der Mangellage Abhilfe zu schaffen habe man schon einiges getan: "Deswegen hat die Gefahrenabwehrleitung ein Netzwerk aufgebaut. Mit Großhändlern, mit Ortsansässigen, mit Apotheken, mit der Apotheke des Klinikums zum Beispiel, um Bestellungen zu vermitteln und um sicherzustellen, dass die, die Infektionsschutzmaterial brauchen, auch an die Materialien herankommen."

Gefahrenabwehrleitung fragt Bestände ab


Trotz der angesprochenen Eigenverantwortung habe die Gefahrenleitung angefangen, die Bestände von Gesundheitseinrichtungen abzufragen: "Wir können dann, wenn wirklich eine akute Notlage herrscht - das heißt, wenn das Material in weniger als einer Woche zur Neige geht - im Rahmen der Amtshilfe Material vom Land anfordern und dann an diese Einrichtungen weitergeben."

Abgabe nur gegen Bezahlung


Der Branddirektor erläutert, dass die Bestände aus Bestellungen des Bundes und des Landes Niedersachsen hervorgehen: "Es sind Beschaffungen, die uns gegen Rechnungsstellung als untere Katastrophenbehörde zur Verfügung gestellt werden und die wir dann natürlich auch gegen Rechnungsstellung an die entsprechenden Einrichtungen abgeben."

Gleichzeitig arbeite man auch weiterhin an regionalen Beschaffungsmaßnahmen. Malchau nennt beispielhaft die Produktion von Desinfektionsmittel in der Apotheke des Klinikums Braunschweig mit bereitgestelltem reinen Alkohol des Herstellers Jägermeister in Wolfenbüttel. Auch Gesichtsmasken sollen in der Region produziert werden: "Wir sorgen dafür, dass Produzenten und Händler zusammenfinden, sodass diejenigen, die dieses Material benötigen, es über die üblichen Vertriebswege beziehen können."

Malchau wagt abschließend eine Prognose: Vor dem Hintergrund der "unsicheren Weltmarktlage" erwarte man in jedem Fall steigende Patientenzahlen, sollten die aktuell geltenden Kontaktreduzierenden Maßnahmen gelockert werden.


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