Braunschweig. Mit dem Spatenstich für das neue Regenrückhaltebecken am Ortsausgang der Weststadt am gestrigen Donnerstag startete zugleich ein neues Forschungsprojekt in die aktive Phase. Untersucht werden spezielle Anlagen, die Mikroplastik und Biozide aus dem Regen filtern. „Das ist ein wichtiger Ansatz, denn diese Schadstoffe werden immer häufiger im Regen nachgewiesen. Bislang fehlt aber eine praktikable Lösung, die Stoffe werden bisher nicht in der Regenwasserbehandlung berücksichtigt“, erklärt Dr. Aslan Belli, der das Projekt für die Stadtentwässerung Braunschweig (SE|BS) betreut. Dies teilt die Stadtentwässerung Braunschweig mit.
„Unser Projekt will Lösungen entwickeln, mit denen sich herkömmliche Entwässerungssysteme nachhaltig und ressourcenoptimiert aufrüsten lassen, um sie so umweltfreundlicher zu machen“, konstatiert Belli. Andreas Hartmann, Geschäftsführer der SE|BS, ergänzt: „Uns ist es wichtig, Erkenntnisse zu gewinnen, die auf andere Regionen, auch innerhalb der Stadt Braunschweig, übertragbar sind.“ Mit den Forschungsergebnissen sollen Wege gefunden werden, die Umweltbelastung zu reduzieren, zum Beispiel über verbesserte Filtration. "Diese soll unter anderem in bepflanzten Bodenfiltern untersucht werden, die einen Teil des Neubaus des Regenrückhaltebeckens in der Weststadt ausmachen werden", ergänzt Dr.-Ing. Katrin Bauerfeld, die das Projekt beim Braunschweiger Institut für Siedlungswasserwirtschaft leitet, „es ist wichtig, einen Eindruck über die Belastung des Regenwassers in unterschiedlichen städtischen Einzugsgebieten zu bekommen, damit an Hotspots der Verunreinigung, zum Beispiel durch Mikroplastik aus Reifenabrieb und Auswaschungen von Fassaden, gezielt Reinigungsmaßnahmen angesetzt werden können."
An dem Projekt seien unter anderem die Städtentwässerungen Hannover und Hildesheim, der Fachbereich Umwelt und Stadtgrün der Landeshauptstadt Hannover, das Institut für Siedlungswasserwirtschaft und Abfalltechnik der Leibniz Universität Hannover und das Institut für Siedlungswasserwirtschaft der TU Braunschweig beteiligt. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung fördere das Projekt als Teil des umfassenden Forschungsvorhabens „TransMiT“. Dieses wiederum suche auf vielen Ebenen nach Verbesserungen für die Siedlungswasserwirtschaft. Die neue Anlage bei der Weststadt zähle zum „Umsetzungpiloten 7“, insgesamt gebe es zehn Teilprojekte.
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