Braunschweig. Nachdem es in der Vergangenheit Ärger um den Brodweg gab, forderten Ratsfraktionen und Bürger die Verwaltung zum Handeln auf. Die Stadtverwaltung kündigte an, man wolle die neue Verkehrsregelung noch einmal überprüfen. Im Februar hatten sich zwei schwere Unfälle auf der Straße ereignet.
Erst am 18. Februar war ein Autofahrer frontal gegen einen am Straßenrand des Brodwegs stehenden Wagen geprallt. Der 75-Jährige musste schwer verletzt in eine Klinik gebracht werden. Einige Tage zuvor musste eine 47-jährige Autofahrerin wegen eines am Straßenrand abgestellten Wagens anhalten. Eine ihr folgende 46-Jährige bemerkte das Hindernis zu spät und fuhr mit ihrem Skoda auf. Durch den Aufprall wurde die 47-Jährige verletzt und kam ebenfalls zur Behandlung in eine Klinik. Es wurden Stimmen laut, die die Unfälle auf die neue Verkehrssituation zurückführten.
So kam es zu den neuen Park-Regelungen
Es wurde die Anzahl der Parkplätze verändert und Stellflächen direkt auf der Fahrbahn geschaffen. Stadtbaurat Heinz Leuer erläuterte, warum die Verwaltung die Regelungen am Brodweg, insbesondere die Zahl und Lage der Parkplätze, verändert habe. „Auf dem Brodweg wurde in der Vergangenheit deutlich zu schnell gefahren. Die Gehwege, die es dort nur in Teilabschnitten gibt, waren zum Teil so beparkt worden, dass kaum mehr Platz für die Fußgänger blieb. Auch früher war schon auf beiden Seiten der Straße geparkt worden. Die Situation war insgesamt für Fußgänger, Radfahrer, Autofahrer und Anwohner unbefriedigend. Daher war vor etwa einem Jahr mit Markierungen und Haltverbotsschildern festgelegt worden, wo auf der Fahrbahn geparkt werden darf und welche Straßenabschnitte als Ausweichflächen freigehalten werden müssen." Der Brodweg sei keine Hauptverkehrsstraße, gleichwohl sei er für den Durchgangsverkehr offen und werde auch von vielen als Durchgangsstraße genutzt, sagte Leuer zur Grundproblematik am Brodweg. „Damit haben wir einen klassischen Zielkonflikt.“ Durchgangsverkehr, der möglichst schnell vorankommen wolle, auf der einen, und Anlieger, die nicht möchten, dass an ihrer Straße schnell gefahren werde, auf der anderen Seite. Auch die Sicherheit der Radfahrerinnen und Radfahrer müsse bedacht werden. Dazu komme, dass der Brodweg mit den engen und kurvigen Bahnübergängen im Norden, mit der engen Bahnbrücke und der schmalen Fahrbahn und teilweise fehlenden Gehwegen nicht den baulichen Anforderungen an eine Hauptverkehrsstraße erfülle und auch nicht als solche umgebaut werden könne. Wer sie als Durchgangsstraße nutze, werde auch weiterhin mit Beeinträchtigungen rechnen müssen.
Leuer teilte nun in der letzten Ratssitzung mit, dass man sich in den vergangenen Wochen intensiv mit der Situation beschäftig hätte. Es sei aber nicht so einfach die Anliegen von Anwohnern und Verkehrsteilnehmern unter einen Hut zu bringen. Zum kommenden Planungs- und Umweltausschuss (18.05.2016) wolle man die Überlegungen vorstellen.
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