Braunschweig. Auch viele Tierparks und Zoos sind aufgrund der Einschränkungen durch die Corona-Krise getroffen. Keine Besucher, doch laufende Kosten für zum Beispiel Futter, machen es den Einrichtungen nicht leicht. Die Zoos versuchen sich auf die neue Situation einzustellen. Übereinstimmenden Medienberichten zufolge hat der Tierpark in Neumünster nun sogar Notschlachtpläne für die Tiere erstellt. Für den schlimmsten Fall. Ein Szenario, das für Peter Wilhelm, Prokurist des Arche Noah Zoos in Braunschweig, niemals infrage kommen würde.
"Wir hatten diese Aussage von Verena Caspari aus dem Tierpark Neumünster gehört und möchten uns davon distanzieren. Wir finden diese Aussage völlig daneben", so Wilhelm gegenüber regionalHeute.de. Da alle Lieferketten in Bezug auf Tierfutter, egal ob Fleisch- oder Pflanzenfresser, vollkommen intakt seien, stelle sich die Frage gar nicht, ob eine solche Maßnahme nötig werden könnte. "Die Tiere stehen bei uns an erster Stelle, solche Gedanken sind einfach total abwegig", so Wilhelm weiter. Wenn sich die Situation weiterhin verschlechtere, sei die Politik gefragt, da sich kein Zoo oder Tierpark freiwillig in diese Lage gebracht habe.
Pläne, wie alles möglichst lange ohne Eintrittseinnahmen am Laufen gehalten werden könnte, werden dennoch getroffen. Aber: "Man braucht jetzt Konzepte und Pläne, wie alles während oder nach dieser Krise weitergehen kann, nicht wie man einen Zoo auflöst. Es bringt ja nichts den Kopf in den Sand zu stecken. Für mich grenzen solche Aussagen an Selbstaufgabe", so Wilhelm weiter. "Unser Ziel ist es, den Zoo zu erhalten und dazu gehören natürlich auch die Tiere!"
Die Solidarität der Leute durch Spenden sei sehr groß, sodass dadurch ein solches Szenario verhindert werden könne. "Wir sehen ja wie toll uns unsere Besucher durch diese schweren Zeiten helfen, ob mit Patenschaften, finanziellen Spenden, Futterspenden oder einfach nur Ideen. Dafür sind wir sehr dankbar", so Wilhelm abschließend.
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