Novemberrevolution: Keine Gedenkplatte auf dem Schlossplatz

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Laut Verwaltung ist aus gestalterischer Sicht kein Platz für weitere Gedenktafeln vor dem Schloss. Foto: Archiv
Laut Verwaltung ist aus gestalterischer Sicht kein Platz für weitere Gedenktafeln vor dem Schloss. Foto: Archiv | Foto: regionalHeute.de

Braunschweig. Ursprünglich wollte Friedrich Walz, Mitglied für die BIBS im Stadtbezirksrat Innenstadt, die Umbenennung des Schlossplatzes in "Platz der Republik", um an das "Jahrhundertereignis der Wende von der Monarchie zur Republik in Braunschweig" zu erinnern. Doch wie es scheint wird nun nicht einmal etwas aus der - vom Stadtbezirksrat mitgetragenen - Idee, dort eine Gedenktafel für die Ereignisse am 8. November 1918 zu errichten.


Im Dezember hatte der Stadtbezirksrat beschlossen, die Verwaltung werde gebeten, eine Beschlussvorlage mit zwei alternativen Texten für eine Gedenkplatte/-tafel, die in die Pflasterung des Schlossplatzes vor dem Portikus eingemauert wird, zu erstellen.

Doch daraus wird offenbar nichts. In einer Stellungnahme, anlässlich der Stadtbezirksratssitzung am heutigen Dienstag, verkündet die Verwaltung, dass sie von der Umsetzung der Anregung absehen werde. Aus Sicht der Verwaltung sei die Verlegung einer Bodenplatte auf dem Schlossplatz nicht zu befürworten.Insbesondere, weil der Schlossplatz nicht der authentische Ort der Abdankungsunterzeichnung sei.

Informationen statt Gedenken?


Es bestehe die Möglichkeit, sich über die Inhalte der Revolution von 1918, die Hintergründe und den Akt der Abdankung des Herzogs im Kontext der Ausstellung im Schlossmuseum an zentraler Stelle zu informieren. Besucher finden Ausführungen zu den Ereignissen Novemberrevolution und Abdankung des Herzogs als integrale Bestandteile des „Historischen Menüs“ in mehreren Kapiteln erwähnt, heißt es in der Erklärung.

Schloss und Fassade sollen im Vordergrund stehen


Auch aus Sicht der Stadtbildgestaltung werde die Verlegung einer weiteren Bodenplatte auf der Platzfläche vor dem Schloss kritisch gesehen. Die Fläche vor dem Schlosssei mit besonderen Materialien großflächig gestaltet, um der sehr bewegten klassizistisch gestalteten Schlossfassade eine ruhige Vorfläche zu bieten. Das Schloss mit seiner Fassade solle hierbei im Vordergrund stehen und die Platzfläche sich zurücknehmen. Die Ausweitung von dauerhaft im Boden versenkten Erinnerungs-beziehungsweise Informationsintarsien wäre aus Sicht der Stadtgestaltung diesbezüglich kontraproduktiv.

"Bereits im Kontext der Realisierung der Bodenplatte zur Erinnerung an die Bücherverbrennung im Jahr 1933 auf dem Schlossplatz im Jahr 2010 hatte die Verwaltung dies als Ausnahme angesehen, vor dem Hintergrund der Authentizität von Ort und Ereignis. Die Verlegung weiterer Platten würde diese Würdigung abschwächen und der Bedeutung des Ortes nicht entsprechen", so die Verwaltung.

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