Braunschweig. Technik gilt gemeinhin als neutral. Sie wird allerdings meist in homosozialen Gruppen entwickelt, in denen bestimmte Männlichkeiten dominieren. Der Frage, welche Effekte die Zusammensetzung der Gestaltenden auf die Produkte und Methoden ingenieurwissenschaftlicher Forschung und Entwicklung hat, geht die Ringvorlesung „Ingenieurwissenschaften brauchen Gender Studies“ der Technischen Universität Braunschweig nach.
Schreiben sich Geschlecht, sozialer Status, Kultur und Selbstverständnisse von Entwicklerinnen und Entwickler sowie Konstrukteurinnen und Konstrukteure in die von ihnen entwickelten Technologien, die zugrunde gelegten Problemstellungen und Methoden ein? Welche Rolle spielen dabei die Fach- bzw. Organisationskulturen, welche Lehrpläne oder Normen? Und wie können Einseitigkeiten und Ausschlüsse vermieden werden? Die Analysen der Referentinnen der Ringvorlesung zeigen, was die Ingenieurwissenschaften durch die Integration von Gender Studies-Ergebnissen gewinnen können: von offeneren Studien- und Arbeitskulturen bis hin zu besseren technischen Produkten und Methoden.
Organisiert wird die Ringvorlesung von Prof. Corinna Bath und Dipl.-Inf. Göde Both, Institut für Flugführung der TU Braunschweig.
Die Ringvorlesung ist öffentlich und findet zweiwöchentlich
dienstags von 18.30 bis 20.00 Uhr, Raum RR 58.3, Rebenring 58 -58b, 38106 Braunschweig, statt. Der Eintritt ist frei.
Programm
22.04.2014 Corinna Bath (Braunschweig): Maschinen und Geschlechter: Interferenzen für eine bessere Technikgestaltung
06.05.2014 Monika Göttsch (Köln): Bilder von Informatik und Geschlecht
20.05.2014 Tanja Paulitz (Aachen): Fach und Geschlecht: Spielarten technik- und naturwissenschaftlicher Männlichkeit
03.06.2014 Meike Spitzner (Wuppertal): Gesellschaftliche Geschlechterverhältnisse und Androzentrismen in der Verkehrssystementwicklung: Transformation zu Nachhaltigkeit
17.06.2014 Diana Lengersdorf (Köln): Selbstverständlichkeiten hinterfragen: Forschungen zu Männlichkeiten und Technik
01.07.2014 Anne-Françoise Gilbert (Fribourg): Inklusion und Exklusion in Fach- und Lehrkulturen: Materialwissenschaften und Maschinenbau im Vergleich
15.07.2014 Christine Katz (Lüneburg): Was „bringt“ die Perspektive auf Geschlechterverhältnisse den Nachhaltigkeitswissenschaften?
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