Braunschweig. Die Gewerkschaft NGG hat die Arbeitskampfmaßnahmen bei der Brauerei Oettinger unterbrochen und der Arbeitgeberseite eine Schlichtung angeboten. Die Beschäftigten haben mit der Frühschicht am heutigen Montag die Arbeit wieder aufgenommen, wie die Gewerkschaft in einer Pressemitteilung berichtet.
„Wir haben der Geschäftsführung eine freiwillige Schlichtung angeboten. Wir wollen diesen Tarifkonflikt schnell lösen und vermuten ein ähnliches Interesse bei der Geschäftsführung. Daher erwarten wir die unverzügliche Aufnahme der Schlichtungsgespräche in den nächsten Tagen“, kommentiert Alexander Nimptsch, Gewerkschaftssekretär der Gewerkschaft NGG. Und weiter: „Sollten wir bis Ende der Woche keinen Durchbruch haben, werden wir ab dem 8. September die Arbeitskampfmaßnahmen wieder aufnehmen und zur Urabstimmung aufrufen.“
Kritik an Forderungen der Arbeitgeberseite
Die Oettinger Brauerei weigere sich bisher, eine branchenübliche Lohnerhöhung zu zahlen und wolle tarifliche Leitungen streichen. Unterm Strich würde dies für die Beschäftigten mehr Arbeitsbelastung und ein Minus im Geldbeutel bedeuten. In der letzten Woche hatte die Gewerkschaft NGG in den Betriebsstätten in Oettingen, Mönchengladbach, Braunschweig und Walldorf zu Warnstreik aufgerufen. regionalHeute.de berichtete. „Die Forderungen der Arbeitgeberseite verschärfen die Probleme der Brauerei, statt sie zu lösen“, kritisiert Alexander Nimptsch. Und weiter: „Denn längere Arbeitszeiten führen nachweislich zu sinkender Produktivität und zu höherer Unfallgefahr. Dadurch wird keine einzige Getränkekiste mehr verkauft, sondern allein die Gesundheit der Beschäftigten gefährdet. Auch andere Brauereien haben mit einem herausfordernden Marktumfeld zu kämpfen. Die NGG-Tarifverträge sorgen dafür, dass der Wettbewerb nicht auf dem Rücken der Beschäftigten ausgetragen wird. Diese Ordnungsfunktion der Tarifverträge ist Bestandteil der sozialen Marktwirtschaft in Deutschland.“