Braunschweig. Die Okerbrücke zwischen Leiferde und Stöckheim im Verlauf der Straße „Fischerbrücke“ wird am morgigen Freitag, 10. Juni, im Laufe des Tages bis auf weiteres für den Kraftfahrzeugverkehr gesperrt. Das geht aus einem Bericht der Stadt Braunschweig hervor.
Untersuchungen im Rahmen der regelmäßigen Brückenhauptprüfung habe ergeben, dass die Brücke für die Belastungen aus dem Kfz-Verkehr nicht mehr standsicher ist. Eine Ausweichroute für den Kraftfahrzeugverkehr wird ausgeschildert und führt über die Okerbrücke im Verlauf der Berkenbuschstraße in Rüningen. Fußgänger und Radfahrer können die Okerbrücke Leiferde weiterhin passieren. Ein Neubau ist in Planung. Außerdem wird geprüft, ob es möglich ist, das bestehende Bauwerk vorübergehend zu ertüchtigen.
Hohe Schäden
Die Okerbrücke in Leiferde stammt in ihrer Grundkonstruktion aus dem Jahr 1945. Sie wurde als Behelfsbrücke errichtet, um nach dem Krieg kurzfristig eine Querung der Oker herzustellen. Die Konstruktion entspricht dabei der einer Behelfsbrücke mit begrenzter Nutzungsdauer. So besteht zum Beispiel der Fahrbahnbelag aus Holzbohlen. Regelmäßige und größere Unterhaltungsmaßnahmen, zuletzt in den Jahren 2006/07 und 2013/14, haben die Nutzungsdauer der Brücke so weit wie möglich verlängert. Mittlerweile weist das Bauwerk aber große Schäden am hölzernen Fahrbahnbelag sowie an den so genannten Aussteifungsverbänden der Längsträger auf, wie die Routineprüfung ergab. Statische Nachrechnungen bestätigten, dass die Brücke auch für leichten Kfz-Verkehr nicht mehr freigegeben werden kann. Daher muss die Brücke aus Sicherheitsgründen kurzfristig für den Kfz-Verkehr gesperrt werden.
Dauerhafte Instandsetzung der Brücke nicht möglich
Eine wirtschaftliche und dauerhafte Instandsetzung der Brücke ist nicht möglich, da an allen Bauwerksteilen Schäden vorhanden sind. Der Bauwerksprüfer hat allerdings mögliche Lösungsansätze für eine vorübergehende Ertüchtigung der Brücke genannt. Diese werden kurzfristig mit einem Planungsbüro konkretisiert. Ziel sei eine weitere Aufrechterhaltung des Auto-Verkehrs auf der Brücke. Ob und mit welchem Aufwand dies angesichts des schlechten Gesamtzustandes der Brücke noch erreicht werden kann, ist offen. Die Stadtverwaltung wird, wenn die Ergebnisse vorliegen, darüber umgehend berichten.
Neubau in Planung
Im Rahmen einer Vorprüfung wird die Verwaltung verschiedene Varianten für einen Brückenneubau untersuchen. Beim Neubau als Straßenbrücke ergeben sich bei einer Neuplanung größere Überbauhöhen aufgrund von heute deutlich höheren Traglastanforderungen nach geltenden europäischen Richtlinien. Daher ist ein Ersatzneubau als Straßenbrücke aufgrund der räumlichen Verhältnisse in exakt gleicher Lage nicht möglich, heißt es in dem Bericht. Die Brücke liegt im Überschwemmungsbereich der Okeraue. Durch den Neubau darf sich die Hochwassersituation insgesamt nicht verschlechtern. Gemäß Wasserhaushaltsgesetz in Verbindung mit dem Niedersächsischen Wassergesetz sind daher Durchflussquerschnitte zu realisieren, die bei einem hundertjährlichen Hochwasser (HQ 100) die Ausbreitung der Überflutungsfläche über den heutigen Stand hinaus nicht vergrößern. Unter diesen Voraussetzungen ergeben sich mehrere Möglichkeiten, einen Brückenneubau zu realisieren. Die Verwaltung wird dazu, voraussichtlich in der zweiten Jahreshälfte, separat informieren.
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