Braunschweig. Die Jury der Förderinitiative „Forschungscampus – öffentlich-private Partnerschaft für Innovationen“ stimmte im Juni 2019 für die Fortsetzung der Förderung der Open Hybrid LabFactory (OHLF). Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) folgt dieser Empfehlung. Zukünftige Forschungsprojekte können demnach mit insgesamt 10 Millionen Euro in fünf Jahren gefördert werden. Dies teilt die TU Braunschweig mit.
Die OHLF wurde 2012 unter der Federführung des Niedersächsischen Forschungszentrum Fahrzeugtechnik (NFF) der Technischen Universität Braunschweig gemeinsam mit Industriepartnern initiiert.
Der Forschungscampus Open Hybrid LabFactory kann mit der Förderung durch das BMBF für eine Laufzeit von fünf Jahren pro Jahr zwei Millionen Euro für Projekte beantragen. Zur Steuerung der Projekte ist die Etablierung eines externen internationalen wissenschaftlichen Beirats geplant. Das BMBF empfiehlt außerdem die Stärkung der Teilnahme von kleinen und mittelständischen Unternehmen (KMU).
Fahrzeugteile 30 Prozent leichter und günstiger
„Mit unseren Forschungsarbeiten in den letzten Jahren ist es uns gelungen Fahrzeugteile herzustellen, die 30 Prozent leichter sind und keine Mehrkosten verursachen. Zukünftig wollen wir noch stärker auf Themen wie die Nachhaltigkeit von Produkten und Produktion sowie die Digitalisierung eingehen. Eine Voraussetzung hierfür ist die erfolgreiche Evaluation durch die hochrangige Jury und die weitere Förderung durch das BMBF“, sagt OHLF-Sprecher Professor Klaus Dilger.
Neue Konzepte und Herstellungsverfahren
In der ersten Förderphase von Januar 2015 bis Dezember 2018 entwickelte die OHLF neue Konzepte und Fertigungsverfahren für den Leichtbau in der Großserienproduktion von Kraftfahrzeugen. Ziel waren die wirtschaftliche Herstellung und der Einsatz von werkstoffhybriden und multifunktionalen Fahrzeugkomponenten. Eine Besonderheit der OHLF ist die komplette Bauteilbetrachtung über den gesamten Produktlebenszyklus. In der nächsten Förderphase finden neben der technologischen Entwicklung und Wirtschaftlichkeitsbetrachtungen auch Fragen zu Ethik, Nachhaltigkeit und CO2-Emissionen an Bedeutung. Die im Forschungsfokus stehende mechanische Funktionalität wird ergänzt durch elektrische, thermische, akustische und sensorische Funktionsintegrationen. Ziel ist unter anderem die Unterstützung der Digitalisierung von Produkten und Produktion durch die entsprechende Funktionalisierung von Halbzeugen und Bauteilen. Ein weiterer Schwerpunkt der zukünftigen Forschungsarbeiten liegt auf der Individualisierung der Serienproduktion. Hier kommen herkömmliche Fertigungsverfahren der Großserie gemeinsam mit neu entwickelten additiven Verfahren zum Einsatz.
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