Braunschweig. Eine Pilotin hängt nach einem Absturz kopfüber in ihrem Segelflieger, in einem Jugendzentrum werden mehrere Kinder bei einem Brand vermisst, ein Kesselwagen mit Gefahrgut brennt in voller Ausdehnung, ein Mensch muss reanimiert werden. Diese besonderen Einsatzlagen stellten zehn Ortsfeuerwehren aus dem Braunschweiger Süden am vergangenen Samstag vor ganz spezielle Herausforderungen und forderten von den Einsatzkräften nicht nur gute Ideen, sondern auch eine reibungslose Zusammenarbeit.
Unter der Leitung von Markus Witt, Stellvertretender Stadtbrandmeister im Bereich Süd, hatten in diesem Jahr die Führungskräfte der Ortsfeuerwehren Broitzem, Stiddien und Timmerlah insgesamt zwölf unterschiedliche Übungslagen in den drei Ortsteilen vorbereitet. Neben Szenarien, die eine Brandbekämpfung erforderten, waren bei diversen Hilfeleistungseinsätzen insbesondere die schonende Rettung von Personen und auch zwei Gefahrstoffeinsätze zu meistern. Im Fall der abgestürzten Segelfliegerin musste zum Beispiel eine auf die Situation angepasste medizinische Erstbetreuung und eine personalintensive Rettung aus der Begurtung unter erschwerten Bedingungen durchgeführt werden. Solche Situationen kommen für Ortsfeuerwehren eher selten vor und fordern daher eine gute Lageerkundung und die schnelle Entscheidung über die geeigneten Maßnahmen zur Rettung.
Übungsleiter lobt Können der Kräfte
Mit insgesamt 20 Fahrzeugen waren die Ortsfeuerwehren aus der Innenstadt sowie aus den Ortsteilen Broitzem, Leiferde, Mascherode Melverode, Rautheim, Rüningen, Stiddien, Stöckheim und Timmerlah im Einsatz. Geleitet wurden die Übungseinsätze vom Fachzug Information und Kommunikation, der die Einsatzzuweisung sowie die Funkkoordination übernahm. Die Verpflegung der 120 übenden Einsatzkräfte mit Getränken und warmem Essen übernahm der Fachzug Versorgung und Verpflegung der Feuerwehr Braunschweig nach Abschluss aller Übungen.
„Alle Ortsfeuerwehren haben heute gezeigt, dass sie nicht nur die üblichen Brandeinsätze und einfachen technischen Hilfeleistungen beherrschen, sondern auch mit gezielten Maßnahmen, sinnvollen Entscheidungen und einer Prise Kreativität auf besondere Einsatzlagen reagieren können“, fasst Witt das Übungsergebnis zusammen. „Das gesetzte Ziel, die Zusammenarbeit der Ortsfeuerwehren im Bereich Süd zu stärken und den Ausbildungstand der Einheiten zu überprüfen, wurde von den Kameradinnen und Kameraden heute mit viel Engagement erfüllt“, zeigte er sich am Ende des Ausbildungstages zufrieden und dankte allen ehrenamtlichen Einsatzkräften für ihre Teilnahme am Ausbildungstag, den Übungsvorbereitern und -beobachtern, den Übungsdarstellern sowie der Berufsfeuerwehr Braunschweig für die logistische Unterstützung.
Bei der Übung gab es mehrere Szenarien. Unter anderem mussten Jugendliche aus einem Jugendzentrum gerettet werden. Foto: Feuerwehr Braunschweig
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