Party nur für Frauen: Ausgehverbot für Männer gefordert

Der Rat der Stadt Braunschweig beschäftigt sich demnächst mit einem entsprechenden Antrag der Gruppe Die FRAKTION. BS, zu der auch die Satire-Partei Die PARTEI gehört.

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Symbolbild | Foto: Jonas Walter

Braunschweig. Müssen Männer zuhause bleiben, damit Frauen in Ruhe feiern können? Diesen Eindruck vermittelt ein aktueller Antrag der Gruppe Die FRAKTION. BS, mit dem sich der städtische Ausschusses für Feuerwehr, Katastrophenschutz und Ordnung in seiner Sitzung am morgigen Mittwoch befasst und über den letztlich der Rat der Stadt entscheiden soll. Darin wird ein temporäres Ausgehverbot für Männer gefordert.



Der Rat der Stadt möge beschließen, dass jeweils an einem Freitagabend im Monat nur Frauen, inter, nicht-binäre, trans und agender Personen die Innenstadt und die sogenannte "Partymeile" betreten dürfen, so der Antrag. Es soll männlichen Bürgern ausdrücklich verboten werden, diese Bereiche zu betreten. Diese hätten die Innenstadt zu verlassen oder in ihren Wohnstätten zu bleiben.

Ist das ernst gemeint?


Ein Teil der FRAKTION. BS ist die Satire-Partei Die PARTEI. Auch die Tatsache, dass im Antrag mit keinem Wort erwähnt wird, auf welcher rechtlichen Grundlage ein solches Ausgehverbot ausgesprochen werde könnte, lässt den Schluss zu, dass man nicht wirklich damit rechnet, dass es zu einem entsprechenden Beschluss kommt. Andererseits sind mit Volt und Die Linke auch zwei "seriöse" Parteien in der Gruppe vertreten. Der Antrag durchläuft den üblichen Gremienverlauf und beschäftigt Politik und Verwaltung.

In seiner Begründung beruft sich der Antrag auf eine Studie des BKA, nach der sich Frauen nachts in der Öffentlichkeit deutlich unsicherer als Männer fühlten: Mehr als die Hälfte der befragten Frauen würden nachts bestimmte Orte oder Verkehrsmittel meiden. Statt sogenannter "Ladies Nights", die meist nur dazu dienten, Frauen in einen Club oder zu einem Event zu locken, würden diese eher Gratistests gegen K.O.-Tropfen, sichere Nachhausewege und Party-Locations mit einem geschulten Awareness-Team benötigen.

"Frauen an die Nacht"


Wenn es für die Stadt zu teuer sei, Nachttaxis für Frauen zu subventionieren, bei der Beleuchtung von Angst-Orten lieber Strom gespart werde und Awareness-Schulungen für Clubmitarbeiter als Privatsache gelte, bleibe nur eine Möglichkeit, um Belästigungen, Übergriffe und unangenehme Situationen im Nachtleben zu stoppen: Eine richtige "Ladies Night". Deshalb fordere man: "Frauen an die Nacht und wenigstens einmal im Monat ein Ausgehverbot für Männer."


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