Braunschweig. Zur Feier des Reformationstages hatte der Braunschweiger Dom am Montag einen besonderen Gast geladen. Peer Steinbrück hielt nach der Andacht, die von Dompredigerin Cornelia Götz durchgeführt wurde, einen Festvortrag.
Götz begann den Abend mit dem 46 Psalm und einem Gebet: "Gott ist meine Zuversicht und meine Stärke. Darum fürchten wir uns nicht..." Dann sorgt das Blechbläserensemble das erste Mal für eine musikalische Untermalung. Dann hielt Götz die Andacht, in der sie auf den Reformationstag einging. Sie schloss mit dem Vater Unser. Landesbischof Christoph Meyns würdigte Festredner Peer Steinbrück als einen Mann, der 40 Jahre lang die Politik in Deutschland mitgeprägt habe. Peer Steinbrück sprach in seiner Festrede davon, dass es um die Friedensfähigkeit der Gesellschaft nicht mehr so gut bestellt sei, wie es sein sollte.
Kluft vergrößert sich
Fremdenfeindlichkeit, Rechtspopulismus und eine Enthemmung im Internet hätten zugenommen, Anti-Europäische-Tendenzen seien angestiegen und die Kluft zwischen "Oben" und "Unten" werde größer. Auch Beleidigungen und Angriffe auf Politiker hätten zugenommen. Dazu kämen Identitätsprobleme. "Wer sind wir in diesen Zeiten", das treibt viele Menschen um, so Steinbrück. Man müsse die Ängste der Bevölkerung vor Überfremdung und der Zukunft ernst nehmen und dürfe sie nicht abtun. Er selbst sei im Übrigen mit 18 Jahren aus der Kirche ausgetreten und erst 40 Jahre später wieder eingetreten, In erster Linie, weil er den karitativen Einsatz der Kirche schätze und deren Vermittlung von moralischen Werten. Der Dom war bis auf den letzten Platz belegt, viele Stühle wurden noch an den Rand gestellt, damit alle Zuhörer den Ausführungen folgen konnten.
Im Anschluss wurde zur Begegnung und Gespräch bei einem Glas Wein ins Seitenschiff eingeladen. Für die Musik sorgt das Blechbläserensemble am Braunschweiger Dom unter der Leitung von Kantor Witold Dulski.
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