Braunschweig. Nun ist es offiziell, es wird auch eine Pegida-Demonstration in Braunschweig geben. Wie der Facebook-Seite der "Bragida" (Braunschweig gegen die Islamisierung des Abendlandes) zu entnehmen ist, hat die Bewegung für Montag, 19. Januar, um 18.30 Uhr eine Veranstaltung angemeldet. Der Marsch startet auf dem Schlossplatz, geht durch die Innenstadt und führt wieder zurück. Eine Gegenkundgebung ist mittlerweile angemeldet.
Die Betreiber der Bragida-Facebook-Seite rufen ihre Sympathisanten dazu auf, sich auf den Protest-Marsch vorzubereiten. Dort heißt es: "Erlaubt sind jegliche Deutschlandfahnen, selbst gestaltete Banner, sowie Fackeln. Es wäre schön, wenn sich viele daran beteiligen und auch entsprechende Gestaltungsmittel mitführen."
Vorsitzender der Linksfraktion hat Gegenkundgebung angemeldet
Udo Sommerfeld, Vorsitzender Linksfraktion im Rat der Stadt Braunschweig: "Wir werden nicht tatenlos zusehen, wenn extreme Kräfte gegen unsere Mitbürger hetzen und das friedliche Zusammenleben der unterschiedlichen Kulturen in Frage stellen wollen. Daher habe ich stellvertretend für das "Bündnis gegen Rechts" eine Gegenkundgebung am 19. Januar angemeldet und hoffe, dass sich viele Menschen an dieser Protestkundgebung beteiligen. Die Details dieser Veranstaltung werden in den nächsten Tagen vom "Braunschweiger Bündnis gegen Rechts" bekannt gegeben."
Parallel zu der "Bragida-Seite" haben sich die vergangenen Wochen Braunschweiger Gegenstimmen bei Facebook konstituiert. Auf der Seite "GEGEN Bragida" heißt es: "Wir wollen präsent sein, wenn die Pegida/Bragida-"Bewegung" in Braunschweig aufmarschiert und Widerstand leisten! Wir tolerieren keine Menschenfeindlichkeit und sind gegen Patriotismus. Hier erhaltet ihr Informationen zu der Situation, geplanten Bragida-Aktionen und vorallem zu Gegendemonstrationen."
Das "Bündnis gegen Rechts – Braunschweig" hat in des einen Aufruf formuliert, in dem es sich für Vielfalt und Toleranz ausspricht: Über 65 Organisationen und Personen haben bereits den Aufruf "Kein Platz für Rassismus, Nationalismus und Hetze gegen Flüchtlinge!" des Bündnis gegen Rechts unterzeichnet (www.buendnisgegenrechts.net). Das Bündnis ruft dazu auf "lautstark und sichtbar gegen die rassistischen Montagsspaziergänge von Bragida zu protestieren" und gibt bekannt, dass es in den kommenden Tagen ebenfalls eine Demonstration für den 19. Januar anmelden will.
"Statt Angst und rassistische Vorurteile zu schüren, wie das die Anhänger von Bragida tun, treten wir für eine bunte, tolerante Stadt ein, in der geflüchtete Menschen willkommen sind und in der niemand aufgrund von Herkunft, Hautfarbe, Kultur oder Religion, Geschlecht oder sexueller Orientierung ausgegrenzt und abgewertet wird", so ein Sprecher des Bündnis gegen Rechts. "Diesem Schulterschluss von rassistischen Wutbürgern, Neonazis und rechten Hooligans sollte deutlich gezeigt werden, dass hier kein Platz ist für ihre rassistischen Ressentiments, die hinter ihren geäußerten Ängsten und Sorgen vor einer angeblichen Islamisierung stecken."
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