Braunschweig. 60 Experten aus Pflege und angrenzenden Versorgungsbereichen haben sich Mitte März bei der Braunschweiger Pflegekonferenz über aktuelle Herausforderungen und Fragestellungen der stationären und ambulanten Pflege ausgetauscht. Weitestgehende Einigkeit bestand in der Einschätzung der aktuellen Situation. Demnach geraten pflegende Angehörige, stationäre Einrichtungen und ambulante Dienste angesichts enormer Steigerungsraten der Zahl Pflegebedürftiger auch in Braunschweig immer stärker an ihre Kapazitäts- und Belastungsgrenzen. Dies teilte die Stadt mit.
Der zunehmende Personalmangel in der Pflege und den pflegenahen Assistenzberufen wie Betreuung und Hauswirtschaft verschärft das Problem. Die Teilnehmenden - Vertreter der Leistungserbringer, aus Pflegeschulen, Krankenhäusern, Verwaltung, Kommunalpolitik - nahmen die von Fachvorträgen gelieferten Daten, Fakten und Impulse mit Interesse und Diskussionsfreude auf.
Verständigung auf faire Personalwerbung
Professor Lukas Slotala von der Technischen Hochschule Würzburg-Schweinfurt griff die Entwicklung der Pflegeausbildung auf und gab Empfehlungen für die erfolgreiche Rekrutierung von Nachwuchs- und Fachkräften aus dem In- und Ausland. Die Mitarbeitenden des Sozialreferates der Stadt präsentierten aktuelle und braunschweigspezifische Daten zu Pflegestatistik und Ausbildung. Impulsreferate stellten das Projekt "Pflegenetzwerk neu gedacht – innovativ, nachhaltig, offen" der Allianz für die Region vor. Ein Kurzvortrag ging der Frage nach innovativen quartiersorientierten Versorgungskonzepten nach. Breite Unterstützung fand eine Erklärung, mit der sich die hiesigen Leistungserbringer in der Pflege für eine faire Personalwerbung und gegen unlautere Abwerbemethoden positionieren.
Nach mehrjähriger, auch pandemiebedingter Pause soll die Pflegekonferenz zukünftig mindestens im zweijährigen Turnus zusammenkommen.
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