Pflegemindestlohn nur erster Schritt: AWO fordert Entgelttarifvertrag Soziales




Braunschweig. „Der vereinbarte Pflegemindestlohn legt völlig zu Recht den Arbeitgebern, die in der Pflege zu geringe Löhne bezahlt haben, das Handwerk. Genauso ist wichtig, dass der Geltungsbereich des Mindestlohns innerhalb der unteren Lohngruppen erweitert wurde“, erklärt der stellvertretende Vorstandsvorsitzende des AWO-Bezirksverbandes Braunschweig, Dirk Bitterberg. Dennoch: Aus Sicht der AWO seien für den gesamten sozialen Bereich neue, klare Regelungen notwendig. Darüber dürfe auch der heutige Pflegemindestlohn nicht hinweg täuschen.


„Wir brauchen einen flächendeckenden Entgelttarifvertrag Soziales, der alle Bereiche der sozialen Arbeit umfasst. Nur so können gute Rahmenbedingungen für die Beschäftigten geschaffen werden. Klar ist doch: Soziale Arbeit schafft die Basis für eine funktionierende Gesellschaft. Das muss sich auch bei den Löhnen widerspiegeln“, hebt Bitterberg hervor.


Nur so sei soziale Arbeit wieder attraktiv zu gestalten. Denn gerade hier mache sich der Fachkräftemangel verstärkt bemerkbar. „Es liegt auf der Hand, dass soziale Arbeit wieder attraktiv gestaltet werden muss. Darüber hinaus ist es unsere Pflicht als Gesellschaft, diese wichtigen Berufsfelder auch in ihrer Bedeutung anzuerkennen und zu entlohnen“, sagt Bitterberg. „Der Wettbewerb darf nicht auf den Rücken der Mitarbeitenden über Niedriglöhne geführt werden. Der Wettbewerb muss ich über das Kriterium Qualität in der Dienstleistung definieren! Der Pflegemindestlohn weist in Richtung eines flächendeckenden Entgelttarifvertrag Soziales. Die AWO wird auch künftig für ihn streiten.“