Philipp Petzschner schlägt Thomaz Bellucci

von Thorsten Raedlein




Braunschweig. Erstmals in seiner jungen Karriere erreichte der 17-jährige Alexander Zverev das Viertelfinale bei einem ATP-Challenger-Turnier. Die größte Tennis-Nachwuchshoffnung Deutschlands (Nr. 665 ATP) besiegte bei den Sparkassen Open in Braunschweig den 24-jährigen Nils Langer aus Affalterbach (Nr. 419) mit 2:6, 7:6 (5) und 7:5 in 2:35 Stunden.

In der Runde der letzten 16 trifft der Hamburger Alexander „Sascha“ Zverev auf den Brasilianer Joao Souza (Nr. 133 ATP), der sich in einem knapp dreistündigen Sandplatz-Krimi mit 6:7 (6), 7:6 (3) und 6:4 gegen den Argentinier Horacio Zeballos (Nr. 137 ATP) durchsetzte. Ebenfalls im Viertelfinale: Philipp Petzschner aus Pulheim durch ein 7:6 (5), 6:3 gegen den an Nummer sechs gesetzten Braunschweig-Champion von 2012, Thomaz Bellucci aus Brasilien.

Auf dem gut gefüllten Centre Court des BTHC im Bürgerpark reckte Newcomer Zverev jubelnd die Arme in den blauen Himmel und schaute freudestrahlend zu seinem Vater und Coach Alexander Zverev senior. „Ich habe einfach immer weiter gespielt und auf meine Chance gewartet. Langer hat sehr gut gespielt, ich habe ja im letzten Spiel des ersten Satzes nicht einmal den Ball berührt“, sagte der Youngster, der erstaunliche Souveränität zeigte, einen Rückstand zu drehen und das entscheidende Break zu schaffen. „Ich bin ja in eine Tennisfamilie hineingeboren. Meine Mutter spielte Tennis, mein Vater war Davis-Cup-Spieler und mein Bruder ist ebenfalls noch aktiver Profi. Da wurde mir natürlich sehr viel mitgegeben“, erklärte Zverev.

Petzschner überrascht Bellucci und sich selbst


Für eine echte Überraschung sorgte der Pulheimer Routinier Philipp Petzschner. Der ehemalige Davis-Cup-Spieler und Wimbledon-Titelträger im Doppel (2010), derzeit nur an Position 575 der ATP-Weltrangliste, gewann mit 7:6 (5) und 6:3 gegen den brasilianischen Top-100-Profi Thomaz Bellucci, der die Sparkassen Open vor zwei Jahren im Einzel für sich entscheiden  konnte. „Ich bin wirklich überwältigt. Fast ein Jahr habe ich kein Tennis gespielt, trainiere seit sechs Wochen wieder, es ist erst mein zweites Turnier – und jetzt gewinne ich hier gleich zwei Runden. Danke an Michael Stich, danke an das Turnier für diese Wildcard, es ist einfach fantastisch“, freute sich Philipp Petzschner nach dem Match.

 Nr. 1 Golubev weiter souverän in Braunschweig


Weiterhin ausgesprochen souverän präsentiert sich der an Nummer eins gesetzte Andrey Golubev in Braunschweig. Der 26-jährige Kasache (Nr. 56 ATP) gewann mit 6:4, 6:2 gegen den 18-jährigen Wildcard-Spieler Maximilian Marterer aus Fürth (Nr. 639 ATP) und trifft nun im Viertelfinale auf Philipp Petzschner. „Ich spiele zum zweiten Mal in Braunschweig und ich genieße es sehr. Alle Challenger-Turniere in Deutschland sind sehr gut organisiert, aber hier ist alles größer, besser, mit viel mehr Zuschauern. Beim Abendprogramm wird immer etwas geboten und das Hotel liegt direkt um die Ecke im Park. Ich danke Turnierdirektor Michael Stich sehr, dass er mir eine Wildcard für Braunschweig gegeben hat“, sagte Andrey Golubev.

Am Donnerstag ab 12 Uhr stehen vier Viertelfinal-Einzel und drei Doppel auf dem Programm der Sparkassen Open, das „Match of the Day“ wird nicht vor 16 Uhr ausgetragen.