Braunschweig/Nürnberg. Beim vergangenen Eintracht-Spiel in Nürnberg wurden 125 Anhänger der Löwen vorübergehend in Gewahrsam genommen. Auf einer Pressekonferenz hat die Nürnberger Polizei weitere Einzelheiten bekannt gegeben.
Polizeivizepräsident Roman Fertinger und der stellvertretende Leiter der Polizeiinspektion Nürnberg-Süd, Polizeioberrat Klaus Wild, zeigten im Rahmen eines Pressegespräches die am 10.05.2015 sichergestellten Gegenstände und warnten vor Gewalt durch rivalisierende Fußballanhänger. In einer Pressemitteilung des Polizeipräsidium Mittelfranken heißt es:
"Nachdem am 10.05.2015, kurz vor 11.00 Uhr, bei der Polizeieinsatzzentrale über Notruf die Meldung eingegangen war, dass eine Vielzahl von (konspirativ angereisten) Personen, vermummt und mit Schlagwerkzeugen ausgestattet, aus dem U-Bahnhof-Lorenzkirche strömten, wurden Polizeikräfte an die genannte Örtlichkeit beordert, um eine Personenkontrolle durchzuführen. Die angetroffene Personengruppe versuchte zu flüchten und sich einer Kontrolle zu entziehen. Nur mittels Einsatz von Pfefferspray und des Einsatzmehrzweckstockes, der als Abdränghilfe genutzt wurde, gelang es, die Gästefans anzuhalten. Aufgrund des äußerst aggressiven Auftretens der Braunschweiger Fußballanhänger und des Mitführens diverser gefährlicher Gegenstände nahmen die Beamten die Gruppe (darunter 33 Gewalttäter Sport und fünf Personen mit bundesweitem Stadionverbot) nach Rücksprache mit dem zuständigen Ermittlungsrichter bis nach Spielende in Gewahrsam. Unmittelbar vor der Gewahrsamnahme entledigte sich die Personengruppe der mitgeführten Gegenstände und versteckte sie teilweise in Lüftungsgittern und Blumentöpfen."
Dabei habe man folgende Gegenstände sichergestellt: 18 Zahnschutz, sechs Paar Handschuhe (davon fünf Paar Quarzhandschuhe), 95 Vermummungsgegenstände (ein Dreieckstuch, neun Sturmhauben, 39 Ninja-Caps, 46 Schlauchschals), 22 Fahnenstangen, 4 Scheckkartenmesser, zwei Tüten mit Marihuana, eine Tüte mit weißem Pulver (Zusammensetzung wird noch geprüft), eine Tüte mit diversen Aufklebern (Spuckies). Insgesamt wurden zehn Ermittlungsverfahren wegen Beleidigung, Verstößen gegen das Betäubungsmittelgesetz u.a. eingeleitet. Weiter heißt es in der Mitteilung: "Seitens der Polizei wird im Benehmen mit den Vereinen ein bundesweites Stadionverbot gegen alle 125 in Gewahrsam genommene Personen angeregt."
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