Polizei jagt ICE-Randalierer am Braunschweiger Bahnhof

Ein 23-Jähriger sorgte in der Nacht von Samstag auf Sonntag am Braunschweiger Bahnhof für einen größeren Polizeieinsatz. Sogar die Zugstrecke musste gesperrt werden.

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Symbolfoto | Foto: Rudolf Karliczek

Braunschweig. Am Sonntagabend rastete ein 45-jähriger Ladendieb am Braunschweiger Bahnhof aus und sorgte dafür, dass gleich mehrere Strafverfahren gegen ihn eingeleitet werden. In einer gemeinsamen Pressemitteilung berichten die Polizei Braunschweig und die Bundespolizeiinspektion Hannover von einem weiteren Vorfall am Bahnhof in Braunschweig.



Demnach hatte das Zugbegleitpersonal eines ICE iin den Nachtstunden von Samstag auf Sonntag einen verhaltensauffälligen Mann gemeldet, wie dieser ohne Fahrschein aber mit einem kleinen Küchenmesser im Zug von Berlin nach Braunschweig reiste. Die Bundespolizei wurde über den Vorfall informiert.

Mann flüchtet über Gleise


Als die Beamten am Bahnsteig ankamen, war der Mann bereits von der Örtlichkeit geflohen. Das Zugbegleitpersonal konnte den Bundespolizisten nur noch erläutern, dass der Mann einen Nothammer aus der Vorrichtung entnahm und die Tür eines Waggons von innen beschädigte. Nach Öffnen der Tür flüchtete er anschließend über die Gleise in die Dunkelheit. Einige persönliche Gegenstände habe er jedoch im Zug liegen gelassen.

Zugverkehr eingestellt


Gegen 2:40 Uhr wurde der Hauptbahnhof Braunschweig zusammen mit den angrenzenden Gleisstrecken für den Bahnverkehr sicherheitshalber vorübergehend gesperrt. Auf dem Bahnsteig konnten die Beamten noch den verwendeten Nothammer sowie das mitgeführte Küchenmesser mit einer Klinge von circa 11 Zentimeter feststellen. Die angegriffene Verglasung der Tür wurde zwar stark beschädigt, zersplitterte jedoch nicht und blieb in der Fassung.

In enger Abstimmung initiierten die Bundespolizisten zusammen mit der Polizeiinspektion Braunschweig weitere Fahndungsmaßnahmen im Bahnhofsumfeld und entlang der Gleisstrecke. Zeitgleich untersuchten die Beamten die zurückgelassenen Habseligkeiten. Dabei konnten sie mehrere amtliche Dokumente eines 23-jährigen aus Berlin, darunter einen Personalausweis, ein Mobiltelefon sowie eine geringe Menge Kokain und Cannabis in einer zurückgelassenen Jacke entdeckt werden. Eine Überprüfung der Videoüberwachungsanlage des Hauptbahnhofs erhärtete den Verdacht gegen den 23-Jährigen.

Rund 60 Minuten nach der Sperrung konnte der Mann trotz umfangreicher Fahndungsmaßnahmen nicht mehr angetroffen und die Sperrung des Bahnverkehrs aufgehoben werden. Durch die zum Schutz der Person angeordneten Maßnahmen kam es zu diversen Einschränkungen im nächtlichen Bahnverkehr.

Zeugen führten zum Gesuchten


Am frühen Morgen führten Bürgerhinweise letztlich zum Ergreifen des 23-Jährigen. Aufgrund äußerer Verletzungen und seines auffälligen Verhaltens alarmierten Anwohner die Polizei und den Rettungsdienst, nachdem der Mann hilfesuchend an einer Haustür klingelte. Die Polizei Braunschweig nahm sich des Mannes an. Im Anschluss an die medizinische Erstversorgung wurde die Person in ein Krankenhaus transportiert.

Gegen den 23-jährigen Berliner leitete die Bundespolizei mehrere Ermittlungsverfahren wegen Sachbeschädigung, Missbrauch von Nothilfeeinrichtungen, Erschleichen von Leistungen und dem unerlaubten Besitz von Betäubungsmitteln ein. Zusätzlich wurde eine Ordnungswidrigkeit wegen des unbefugten Aufenthalts in den Gleisen eingeleitet.


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